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Friday, October 26, 2018

Sequela Christi: A Dialogue in the Midst of Life



Adoray – Brig – Impuls – 26. Oktober 2018

Mk 10: 46-52

„Sie kamen nach Jericho. Als er mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge Jericho wieder verließ, saß an der Straße ein blinder Bettler, Bartimäus, der Sohn des Timäus. Sobald er hörte, dass es Jesus von Nazareth war, rief er laut: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir! Viele wurden ärgerlich und befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! Jesus blieb stehen und sagte: Ruft ihn her! Sie riefen den Blinden und sagten zu ihm: Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich. Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief auf Jesus zu. Und Jesus fragte ihn: Was soll ich dir tun? Der Blinde antwortete: Rabbuni, ich möchte wieder sehen können. Da sagte Jesus zu ihm: Geh! Dein Glaube hat dir geholfen. Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen, und er folgte Jesus auf seinem Weg.“

Gelobt sei Jesus Christus!

Nachfolge Christi: Was soll das sein? Oftmals habe ich den Eindruck, dass die Analogien oder Vergleiche, die herangezogen werden um die „Nachfolge Christi“ zu beschreiben, vor allem vom Bild des „Fan“ einer Person inspiriert sind, also von Menschen, die vom Gefühl der Bewunderung für die andere Person dazu geführt werden, diese nachzuahmen. Das eben gehörte Evangelium zeigt aber, dass unsere Beziehung mit Gott in Jesus Christus nicht anders sein kann als ein dialogischer Prozess. Daher ist die Nachfolge Christi notwendigerweise ein dialogischer Prozess, weil der göttliche Wille die menschliche Person respektiert. Gott kennt uns und aus Liebe zu uns, d.h. zu unserem Wohl und zu unserer vollen Freude ruft er uns und lädt uns ein, unser Leben mit dem seinen zu verbinden. Es sind nicht wir, welche die Regeln der Nachfolge bestimmen und dennoch ist es für uns Glaubende eine Notwendigkeit, ihm nachzufolgen. Wir entdecken den Weg zu Gott in Christus durch unser Zwiegespräch mit dem Meister.

Wenn wir auf unsere säkularisierte Welt, besonders im Westen, schauen, dann stellen wir fest, dass nicht wenige der Überzeugung sind, dass es vernünftigerweise Ausnahmen von diesem Prinzip geben müsse. Also dass es Getaufte geben müsste, für die eine Ausnahmeregelung gelten würde, so dass diese nicht verpflichtet wären, ständig und eifrig hinter Jesus herzurennen. Es sollte, im Denken dieser Menschen, möglich sein, als Christ zu leben, ohne sich stets mit Gott beschäftigen zu müssen. Aber ist das möglich? Gibt es einen gemässigten Katholizismus? Kann man katholisch leben, ohne ständig und mit Sehnsucht das Antlitz Gottes zu suchen und danach zu fragen, wohin er mich senden möchte? Die Antwort: NEIN! Und noch einmal Nein. Wir alle müssen ohne Vorbehalte Jesus nachfolgen. Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben, das Licht, das unseren Weg erleuchtet.

Aber Nachfolge Christi: Was soll das sein?

„Viele wurden ärgerlich und befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!“

Ich fürchte, dass wir allzu oft am Wegrand stehenbleiben entmutigt oder erschöpft durch die andern oder auch durch eigene Schuld, d.h. durch unseren Mangel an Vertrauen in unseren in Jesus gegenwärtigen Gott. Wir bleiben stur da, wo wir sind, abseits vom wahren Leben, fern von den geforderten Taten eingehüllt in den Mantel unserer Ängstlichkeit und Unsicherheit, ja, blockiert von unserer Verzweiflung. Ohne zu übertreiben muss ich sagen, dass ich den Eindruck habe, dass wir oftmals verständnislos und wie betäubt vor dem Gott des Lebens stehen. Mein Wunsch für mich selbst und für die andern wäre, dass wir Menschen begegnen könnten, welche auf das Wort Gottes hören und in deren Worte und Taten wir Hilfe und Ermutigungen finden könnten um selbst Jesus nachzufolgen, Jesus, der uns in seine Nachfolge ruft.

 „Sie riefen den Blinden und sagten zu ihm: Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich. Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief auf Jesus zu.“

Genau so war in der Geschichte der Kirche die Dynamik der geistlichen Berufungen. Vom Glauben erfüllte Menschen wiesen anderen den Weg, lenkten ihre Aufmerksamkeit auf Jesus, der sie rief, ihm zu folgen. Ich erinnere mich zum Beispiel daran, dass meine Eltern mir erzählten, dass, als ich etwa 10 Jahre alt war, die Schwester in der Schule meinem Vater sagte: „Herr Gullickson, schauen sie mal, ihr Sohn hat eine Berufung zum Priestertum.“ Ganz einfach so vermittelt, wie in der Geschichte von Bartimäus! Andere, die Jesus kennen, in diesem Fall meine Lehrerin in der Grundschule bemerkten den Ruf Gottes und wiesen den Betroffenen, in unserem Fall meinen Vater, auf den Ruf Gottes hin. „Thomas hat eine Berufung“; Jesus ruft ihn. Schweigend und betend haben meine Eltern die Echtheit dieses Rufes erkannt, sie haben erkannt, dass es Gott war, der ihren Sohn in die Nachfolge rief und dass andere da waren um zu helfen, diesen Ruf zu erkennen.

Kürzlich habe ich ein französisches Video-Interview mit einem jungen Dominikaner gesehen. Ein Mensch unserer Zeit, stand er da im Gewand des Dominikaners und erzählte vom Unverständnis seiner Freunde, als er ihnen davon erzählte, dass er sich entschieden habe, Gott in traditioneller Weise nachzufolgen, in Armut, Gehorsam und Ehelosigkeit. Die Situation des jungen Dominikaners glich voll und ganz derjenigen des Bartimäus im Evangelium. Er schrie und betete um Hilfe, um den Willen Gottes zu erkennen, die Wahrheit für sein Leben. Einige ermutigten ihn und halfen ihm, zum Herrn zu finden, andere, die sogenannten Freunde entmutigten ihn und versuchten ihn davon abzuhalten.

Das Faktum des Widerspruchs und Widerstandes und der Kritik der Umgebung trifft nicht nur diejenigen, welche dem Ruf zum Priestertum oder zum Ordensleben folgen wollen. Dasselbe gilt auch für die jungen Menschen, welche nicht nur einfach in der Kirche heiraten wollen, sondern eine wirklich christliche Ehe in Treue führen, Kinder mit Freude annehmen und ihre Kinder im Glauben erziehen möchten. Alle diese sind, wie auch der Mann im Evangelium, diejenigen, welche den Ruf des Herrn hören und ihm nachfolgen. Sie lassen sich von anderen, die selbst ihr Vertrauen auf den Herrn setzen ermutigen. Jenseits der katholischen Tradition des intensiven Dialoges mit Jesus und den Heiligen gibt es nur Dunkelheit und Blindheit. Sollten wir uns in den Mantel der Dunkelheit gehüllt befinden, der uns nicht vor der Kälte zu schützen mag, müssen wir nicht der Verzweiflung erliegen. Wir können um Hilfe schreien, auch wenn wir nicht genau wissen, an wen wir uns wenden sollen. Der Herr wird unser Rufen hören. Wenn wir noch einmal auf Bartimäus schauen, den Blinden im Evangelium, so scheint es, dass seine Not, die physische Blindheit die ihn dazu zwang, zu betteln, es war, die geradezu zu seinem Glück wurde. Wenn Bartimäus nicht an seiner Blindheit gelitten hätte, hätte er wohl kaum Jesus um Hilfe gebeten.

„Sie riefen den Blinden und sagten zu ihm: Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich. Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief auf Jesus zu.“

Man pflegt zu sagen, dass unser materieller Wohlstand eher ein Nachteil als ein Vorteil sei, für unsere Beziehung zu Gott. Wer nicht arm ist und wem nichts fehlt, der wird kaum zu Gott gehen und ihn um Hilfe bitten. Hier haben wir den Sinn des Gleichnisses mit dem reichen Mann, der nur schwer ins Himmelreich kommt. Eher kommt ein Kamel durch das Nadelöhr, als ein reicher Mensch in den Himmel. Aber für Gott ist nichts unmöglich. Die Gewohnheit der Christen, täglich zu beten, ist die Tat, die unsere Stellung als Bettler vor dem Herrn und unsere totale Abhängigkeit von ihm zum Ausdruck bringt. In allem, was im Leben wichtig ist, leben wir ganz aus Gottes Hand.

 „Sobald er hörte, dass es Jesus von Nazareth war, rief er laut: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir!“

Die Bitte des Bartimäus ist voll und ganz berechtigt und entspricht unserer menschlichen Natur. Unser Leben hängt ganz von Gott ab und wir sind Bettler vor dem Herrn. Das Betteln im Gebet nennen wir Bittgebet oder Fürbittgebet. Wir sind Bedürftige und wer etwas braucht, der muss danach verlangen und  darum bitten um nicht ohne oder einsam zu bleiben. In der heutigen Zeit beten in der westlichen Welt viele nicht mehr, d.h. sie wissen gar nicht mehr, wie man betet. Sie haben es nie gelernt. Zusammenfassend kann man also sagen, dass das Gebet nicht hauptsächlich Meditation oder Kontemplation ist, sondern ein kraftvoller Hilferuf, der in einen Lobpreis über Gott mündet. Wir können dazu einfach an unsere klassischen Gebete denken: Das „Vater Unser“ und das „Gegrüsst seist du Maria“. Immer loben wir und immer bitten wir.

„Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir!“

Wenn ich heute Abend eine Anregung für euch habe, so ist es die Ermutigung zum Gebet. Die Ermutigung, ständig mit einem von ganzem Herzen kommenden Schrei, Gott um Hilfe zu bitten.

 „Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir!“

Genau so soll es sein. Die Mitte unseres Lebens – zusammen mit den Sakramenten selbstverständlich – muss eine immerwährende Ausrichtung auf Gott in Jesus Christus sein. Tag für Tag, Jahr für Jahr. Ein andauernder Hilferuf zu Gott, der unsere Abhängigkeit von ihm zu Ausdruck bringt und bezeugt. Wir gehen durch diese Zeit in einem ständigen Zwiegespräch mit ihm, unserem Herrn, der uns aus Liebe dazu beruft, ihm nachzufolgen, mit ihm zu leben. Auf die Ermutigung durch andere hin dürfen wir unsere alten Sicherheiten zurücklassen und ihm entgegengehen, dem Herrn, der uns ins Leben führt.

Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief auf Jesus zu.“
Gelobt sei Jesus Christus!

PROPERANTES ADVENTUM DIEI DEI

Wednesday, October 24, 2018

Words full of Hope

I really enjoyed this "balance" video (a taking stock of where we are today) from Bishop Fellay. I found his evaluation of the present moment to be freeing, and hence much more than encouraging, I would say. Take the time to watch it through to the end and I hope you will share my assessment.

In the last few days I have had several conversations with young parents, or let us say, parents of young children, who are worried about fulfilling their duty to raise their children in the practice of the faith. Depending where they are at in the world, these parents see better than an older generation and even perhaps better than their own parents (who may be less than sixty years of age) that they cannot repeat the negligence of the past; they cannot abdicate to school or parish their duty of witnessing to the faith directly for their own children. Day care, pre-school, all-day school are coming to be seen as an abdication of a parent's duties to be part of their children's growing up, especially in matters of faith. 

In the extreme, conscientious parents find their hearts somewhere between troubled and terrified, because much, if not all about religious education outside the home, is wrong: text books and teaching aids, often the whole curriculum. Even the teachers themselves are a big part of the problem or worry for parents, as they have no concept that they stand before children, yes, on behalf of the Church, but more concretely, on behalf of the "little" Church, the family. Educators and sometimes bishops and priests snub parents, oblivious to the fact that they receive their mandate from the parents or they have no mandate at all to supplement the witness to Christ, which starts at home.

We owe it to parents to hold to the Council teaching, which is Catholic teaching, that parents are the first and best teachers of their children in the ways of faith. The experiential dimension of religion, witness and testimony has to be restored to its proper locus, namely, the home. School and parish need to be put in their place; they need to return to their role of building upon faith practice which necessarily begins at home. We cannot start seriously evangelizing by disenfranchising the family. Not all families are dysfunctional. Less than perfect families can and must be sustained for their task of imparting the faith to children, as children and parents are called upon to lead each other together and first of all to Christ and to an intimate relationship with the Mother of God.

October, Rosary month, is getting away from us. I always have to smile when people reminisce about how their families were anchored in the recitation of the rosary at home. Our family never got to make the big time, when it came to modelling piety. Mom and Dad tried with us and I am sure there was lots of good will, but with eight children, oldest to youngest over a fourteen year spread, the effort was more to recount than was the actual achievement. Many an evening ended in tears of frustration.

Words full of hope should be something we can claim and rejoice over in our less than steady steps along the path to holiness. 

PROPERANTES ADVENTUM DIEI DEI



Wednesday, October 17, 2018

Making Room for the Word "Sin" in our Everyday Active Vocabulary

Smart people have learned to be wary of the kind of reporting which goes on these days and so it would come as no surprise to me should we discover that untruth has prevailed in certain news reporting, especially regarding the abuse crisis and episcopal negligence of due diligence in their governance of their dioceses. It makes little difference if we are dealing with out-and-out lies or if contentiousness has at least slanted perception beyond recognition.

I am referring for example to reports of the case of the French bishop who seems to have expressed doubts about the sinfulness of pedophilia. It could very well be that he was misquoted or is getting a bad wrap for something he may never even have said. It's like the TAGESPOST trying to explain with a conspiracy theory why the rector of a German theological school wasn't given a nihil obstat from Rome for a third mandate. The rector's noted militating in favor of priests blessing same-sex unions couldn't be reason enough not to confirm his election or so it seems to the author of the article. As I say, smart people are rightly wary of such and certainly don't lose their equilibrium, abandoning themselves to chasing links to verify the story.

Moreover, everyone has a solution to offer or an analysis of what is at the heart of the tragic story. As priest candidates go, I see the whole business of psychological testing or screening coming up and being offered as a panacea again. I remember how my class in  the early 1970's in Rome was spared the mess of screening interviews when it was discovered that graduate students at one of the pontifical universities were delving too deep and selling the information to the highest bidder... Let the one without sin cast the first stone!

In these and many more such cases, I keep coming up with the idea that much would be better if, hang psychology and sociology, we could recover a clear notion of what is sin and of the objective gravity of certain thoughts, words, acts or omissions. Smart people will tell you that a regular practice of the Sacrament of Penance, with individual confession of sins and specific absolution given by the priest, would go a long way to resuscitating our Catholic world, bringing joy and meaning into the lives of young and old, often now too calloused in their denial of responsibility for their own actions to be able to let go, return home to God, our forgiving Father (see the parable of the prodigal son in Luke 15).

"Father, I have sinned against Heaven and against you. I no longer deserve to be called your son. Make me one of your hired hands!" In our world sadly, pride impedes the feast. No body comes home to the festive garment, the ring, the fattened calf, the music and the dancing... And why? For the simple failure to identify and call my sin by name.

This is a job for the kind of enlightenment, the kind of casting out of darkness which comes by the grace of the Holy Spirit. It is only possible when we can say it out loud in the confessional and hear the confirmation that, yes, we have sinned, but through the tears of Penance come that second washing after Baptism, which has always been so central to the Church's mission for the salvation of the world.

Maybe googling the word "sin" for a definition might not be the best idea, unless of course it leads you to the catechism. Maybe letting down your defenses and trying to make a good confession would be the icebreaker to render that study of the catechism more fruitful. In any case, we need to expand our vocabulary as it applies to ourselves with that word "sin". I surely hope that French bishop is getting a bum wrap. Wouldn't it be awful to discover that we even have shepherds with such limited means of expression?

PROPERANTES ADVENTUM DIEI DEI




Saturday, October 13, 2018

Priest Jubilees on the Feast of the Dedication of the Cathedral of Sion


[French and German editions]

Fête de la Dédicace de la Cathédrale de Sion
Dimanche 14 octobre 2018

Is 56, 1.6-7
Ap 21, 9b-14
Jn 10, 21-30

Loué soit Jésus Christ !

Il est beau de pouvoir célébrer aujourd'hui la fête de la dédicace de cette cathédrale, d'autant plus que, à cause du nom de cette ville, les lectures de la Sainte Messe parlent de Jérusalem et pourtant de Sion.

« Il y eut alors la fête de la Dédicace à Jérusalem. » À Sion, n’est-ce pas ?

Il y a peu d'endroits dans le monde où l'on peut parler ainsi et avoir une raison de plus d'identifier sa propre maison avec la Jérusalem céleste. Car nos raisons de célébrer proviennent aussi de notre citoyenneté, c'est-à-dire d’où nous sommes dans l’univers et devant Dieu.

D'une part, oui, nous célébrons le caractère durable de ces pierres. Un bâtiment concret a sa date de construction et celle de sa consécration au culte. Le fait est certainement important. Plus important, cependant, est le fait que nous nous souvenons aujourd'hui de l'Eglise de Dieu qui est à Sion, celle qui est construite en pierres vivantes. C'est nous-mêmes, hommes et femmes, petits et grands, qui constituons le temple du Dieu vivant et non pas le marbre et le granit. Les pierres ont une certaine importance. Elles aident notre imagination à comprendre le sens profond du tangible.

Après tout, selon la volonté de Dieu, nous mettons notre confiance et notre espérance dans les personnes en tant que telles et non pas tellement dans l'édifice. A dire vrai, tout passe, les gens et les marbres. Mais en tout cas, pour nous, hommes et femmes de foi, comptent surtout les personnes, les fidèles qui persévèrent de génération en génération dans le témoignage du Christ.

Aujourd'hui, nous nous souvenons particulièrement des jubilaires parmi les prêtres du diocèse et en particulier ceux qui comptent cette année 25, 50, 60 et même 70 ans depuis leur ordination sacerdotale.  Que personne n'en doute, dans le monde d’aujourd’hui et surtout ici en Suisse, il est d'une urgence absolue de célébrer nos jubilaires, qui ont été consacrés à Dieu dans le sacrement de l’Ordre. La crise du sacerdoce en Occident est provoquée en grande partie par la sous-estimation de la vocation sacerdotale.  Nous devons une profonde gratitude aux prêtres qui ont suivi le Christ et sont restés fidèles tout au long de leur vie à leur vocation.  Celui qui sous-estime le prêtre et son service sacramentel, en particulier pour ce qui concerne l'offrande du sacrifice de la Sainte Messe pour le peuple, n'a rien compris au plan de Dieu pour le salut du monde.

En latin, le prêtre est appelé par la tradition «alter Christus», c’est-à-dire qu'on voit dans le prêtre un autre ego du Christ pour l’Eglise, il tient par excellence la place de Jésus, il offre le sacrifice au Père pour le salut du monde. Le prêtre doit refléter le Christ vivant au milieu de la communauté. Nous formons un seul corps et une seule âme en Christ, mais non sans distinctions et sans complémentarités entre nous.  Comme les membres du corps humain, même les pierres vivantes de l'Église se distinguent par leurs propres fonctions en faveur de l'ensemble du corps.

« Les œuvres que je fais au nom de mon Père témoignent de moi. »

Quelles sont les œuvres propres au Christ, qu'il accomplit au nom du Père ? C'est-à-dire : quelles sont les œuvres que le prêtre a en commun avec Jésus ?  Jésus s'est révélé comme Fils, comme oint de Dieu, à travers les signes qu'il a opérés, par ses miracles et par l'autorité de ses paroles. Les œuvres du prêtre à l'image du Christ ne peuvent pas être des œuvres de routine, pour lesquelles on s'est qualifié en suivant des cours et peut-être en travaillant un peu “on the job”, en faisant un practicum professionnel. Dans l'ordination sacerdotale, le prêtre est refait et à jamais à l'image du Christ, le Grand Prêtre de la Nouvelle Alliance. On tremble bien qu'à penser que le prêtre ne peut pas être simplement une personne quelconque sur l’organigramme d’une structure sociale appelée Église catholique. Dans la Réforme catholique du 16ème siècle Saint Charles Borromée a tout fait non seulement pour aider son peuple à renouveler sa vie de foi, mais le grand archevêque de Milan a réalisé des efforts héroïques en faveur de ses prêtres, pour former et encourager son clergé à vivre dans la sainteté et la justice. Son contemporain portugais, l’évêque Bartolomé de los Martyrs, a écrit que l'enseignement, la prédication, de l'évêque à son peuple est irremplaçable : par sa consécration dans le Christ il est le soleil qui illumine son diocèse, son peuple.

Attention ! Je ne joue pas de la trompette pour une catégorie de personnes. Il ne s'agit pas de cléricalisme, mais d'une vocation à s'éloigner du commun, du banal ou de la routine, en allant en haute mer, risquant tout pour obéir à la vocation surnaturelle de paître le troupeau du Christ.

« "Viens, que je te montre la Fiancée, l'Epouse de l'Agneau." Il me transporta donc en esprit sur une montagne de grande hauteur, et me montra la Cité sainte, Jérusalem, qui descendait du ciel, de chez Dieu, avec en elle la gloire de Dieu. »

Pour dire simplement, ce type de discours dépend de la conscience que nous avons de notre situation dans le monde. Notre dignité baptismale fait de nous des citoyens non de la réalité terrestre seulement, mais avant tout de la "... Cité sainte, Jérusalem, qui descendait du ciel, de chez Dieu, avec en elle la gloire de Dieu." Je crois que si nous pouvions reconnaître notre propre dignité, nous aurions moins de difficulté à tenir nos prêtres en haute estime. C'est notre destin, oui, notre fierté, notre espérance !

« Je leur donnerai dans ma maison et dans mes remparts un monument et un nom meilleurs que des fils et des filles ; je leur donnerai un nom éternel qui jamais ne sera effacé. »

En formulant mes vœux les plus fervents pour nos jubilaires, je me réjouis avec vous tous, les citoyens de Sion, de la Jérusalem qui vient d'en haut.

Loué soit Jésus Christ !


* * *


Fest der Kathedralweihe von Sitten
Sonntag 14. Oktober 2018
Jes 56, 1.5-6
Offenbarung 21, 9b-14
Joh 10, 21-30

Gelobt sei Jesus Christus!

Es ist sehr schön heute das Weihefest dieser Kirche feiern zu können. Auch wegen dem Namen dieser Stadt – Sion. Ich finde die Zweideutigkeit in den Lesungen für die Heilige Messe sehr beeindruckend. Man spricht von Jerusalem aber zur selben Zeit spricht man von Sion.

« Um diese Zeit fand in Jerusalem das Tempelweihfest statt. » In Sion, nicht wahr?

Ich sage beeindruckend in dem Sinne, dass es nur wenige Orte auf der Welt gibt, wo man so sprechen kann und einen zusätzlichen Grund hat, sein eigenes Zuhause mit dem himmlischen Jerusalem zu identifizieren. Ich sage auch beeindruckend, weil unsere Gründe zu feiern auch von unserer Staatsbürgerschaft stammen, sozusagen von wo wir uns im Universum und vor Gott befinden.

Ja, auf der einen Seite, feiern wir den bleibenden Charakter dieser Steine. Ein konkretes Gebäude hat ein Datum seiner Errichtung und der Weihe für den Gottesdienst. Diese Tatsache ist sicherlich wichtig. Wichtiger jedoch ist die Tatsache, dass wir uns heute an die Gemeinde Gottes in Sion erinnern, die aus lebenden Steinen gebaut ist. Wir Männer und Frauen, klein und groß, sind es, die den Tempel des lebendigen Gottes bilden und nicht Marmor und Granit. Die Steine ​​haben eine gewisse Bedeutung. Sie helfen unserer Vorstellungskraft, die tiefe Bedeutung des Greifbaren zu verstehen. Schlussendlich aber setzen wir nach Gottes Willen unser Vertrauen und unsere Hoffnung auf die Menschen als solche und nicht so sehr auf die Gebäude, denn einmal vergeht alles, sowohl Menschen als auch der Marmor. Aber für uns Männer und Frauen des Glaubens zählen vor allem die Menschen, die Gläubigen, die von Generation zu Generation in ihrem Zeugnis für Christus standhaft bleiben.

Heute erinnern wir uns besonders an die Jubilare unter den Priestern der Diözese und besonders an diejenigen, die dieses Jahr 25, 50, 60 und sogar 70 Jahre seit ihrer Priesterweihe feiern. Niemand möge sich täuschen: in der heutigen Welt und besonders hier in der Schweiz ist die Feier unserer Jubilare, die im Sakrament der Priesterweihe Gott geweiht sind, eine absolute Dringlichkeit. Die Krise des Priestertums im Westen wird weitgehend durch die Unterschätzung der priesterlichen Berufung verursacht. Wir sind den Priestern, die Christus gefolgt sind und ihr Leben lang ihrer Berufung treu geblieben sind unseren tiefen Dank schuldig. Jene, die den Priester und seinen sakramentalen Dienst unterschätzen, insbesondere was das Darbringen des Heiligen Messe-Opfers für das Volk betrifft, haben nichts von Gottes Plan zur Rettung der Welt verstanden.

Im Lateinischen wird der Priester durch die Tradition "alter Christus" genannt, d.h. wir sprechen vom Priester als einem alter ego, einem anderen Ich Christi für die Kirche, der par excellence an der Stelle Jesu steht, um dem Vater Opfer für die Rettung der Welt zu bringen. Der Priester muss den lebendigen Christus inmitten der Gemeinschaft widerspiegeln. Wir bilden einen Leib und eine Seele in Christus, aber nicht ohne Unterschiede und Gegensätze zwischen uns. Wie die Glieder des menschlichen Körpers unterscheiden sich auch die lebendigen Steine ​​der Kirche durch ihre eigenen Aufgaben zugunsten des ganzen Körpers.

„Die Werke, die ich im Namen meines Vaters vollbringe, legen Zeugnis für mich ab.“

Was sind die Werke, die Christus im Namen des Vaters vollbringt? Was sind die Werke, die der Priester mit Jesus gemeinsam hat? Jesus wurde als Sohn beglaubigt, als Gesalbter von Gott durch die Zeichen, die er gewirkt hat, durch seine Wunder und durch die Autorität seiner Worte. Die Werke des Priesters nach dem Bild Christi können nicht nur routinemässige Dinge sein, für die man sich durch Kurse in der Schule qualifiziert und vielleicht durch einer kleinen Arbeit "on the job", einem beruflichen Praktikum. Durch der Priesterweihe wird der Priester für immer zum Bild Christi, des Hohepriesters des Neuen Bundes. Man muss erzittern, wenn man daran denkt, dass der Priester nicht einfach eine Person auf dem Organigramm einer Sozialstruktur, der Katholischen Kirche, sein kann. In der katholischen Reform des 16. Jahrhunderts tat der heilige Karl Borromäus alles, um seinem Volk zu helfen, sein Glaubensleben zu erneuern. Aber der grosse Erzbischof von Mailand bemühte sich auch heldenhaft, seine Priester zu formen und seinen Klerus zu ermutigen in Heiligkeit und Gerechtigkeit zu leben. Der portugiesische Bischof Bartolomeo de los Martyres, der sein Zeitgenosse war, schrieb, dass die Lehre, die Verkündigung des Bischofs an sein Volk unersetzlich sei, dass er durch seine Weihe in Christus die Sonne ist, die seine Diözese, sein Volk erleuchtet.

Aber Achtung! Ich spiele keine Trompete für eine Kategorie von Leuten. Dies ist keine Frage des Klerikalismus, sondern einer Berufung, sich vom Bekannten, vom Trivialen oder der Routine zu entfernen, um auf die hohe See zu fahren und alles im Gehorsam gegenüber der übernatürlichen Berufung zu riskieren, um die Herde Christi zu weiden.

„ Komm, ich will dir die Braut zeigen, die Frau des Lammes. Da entrückte er mich in der Verzückung auf einen großen, hohen Berg und zeigte mir die Heilige Stadt Jerusalem, wie sie von Gott her aus dem Himmel herabkam, erfüllt von der Herrlichkeit Gottes.“

Einfach gesagt, diese Art von Sprache hängt von unserem Bewusstsein ab, das wir von unserer Stellung in der Welt haben. Unsere Taufwürde macht uns nicht so sehr zu Bürgern der irdischen Wirklichkeit, sondern von der „...Heiligen Stadt Jerusalem, wie sie von Gott her aus dem Himmel herabkam, erfüllt von der Herrlichkeit Gottes.“ Ich denke, wenn wir unsere eigene Würde erkennen, würden wir weniger Schwierigkeiten haben, unsere Priester hoch zu halten. Dies ist unser Schicksal, ja, unser Stolz, unsere Hoffnung!

„Ihnen allen errichte ich in meinem Haus und in meinen Mauern ein Denkmal, ich gebe ihnen einen Namen, der mehr wert ist als Söhne und Töchter: Einen ewigen Namen gebe ich ihnen, der niemals ausgetilgt wird.“

Indem ich meine innigsten Wünsche für unsere Jubilare formuliere, freue ich mich mit euch allen, Bürger von Sion, dem Jerusalem, das von Oben kommen. 

Gelobt sei Jesus Christus!


PROPERANTES ADVENTUM DIEI DEI


Sunday, October 7, 2018

Weathering a Schism



Back on August 26 (here) in a blog post, I expressed a certain resignation in the face of what seemed to be fronts firmly drawn on issues regarding the duties of office of priests, bishops and cardinals. I complained a bit about the failure of Church authorities at the highest levels to take seriously what today resembles the undifferentiated rage of the German speaking world back at the time of Martin Luther. Of all the factors which contributed to the devastation which brought divisions and worse to the body Catholic back at the time of the Protestant Reformation, I singled out Rome's unwillingness back then to take seriously what troubled people north of the Alps. 

Obviously, the problem with such a partial thesis as mine of 26 August is that it just kind of stands there. What do you do with an explanation which does little more than insinuate similarities between today and the sentiment or inaction which reigned in the apostolic palace at the time of Leo X and other popes of the period? In some ways, it is an unacceptable approach, incapable of achieving the end for which it was proposed. I could not help but fall short of my goal to offer saints and ordinary Catholics today something more and constructive on how to live the faith in harrowing times. It is obvious that the present situation is untenable; hick-hack sorts of back and forth controversy do not edify. The differences of opinion (viz. clericalism vs. homosexuality as the root of the abuse problem) certainly cannot become defining instances of the nature and mission of Christ's Church. What to do?

Time and again over the last years, I have recommended to family, to conscientious lay friends and acquaintances worthy of my confidence the counsel they should take their cue from some of the great saints who lived at the time of the Great Western Schism (1378 to 1417), like St. Catherine of Siena (1347-1380) or St. Vincent Ferrer (1350-1419). These men and women, according to their gifts and calling from God, blazed a trail by teaching and example. They certainly suffered because of the divisions at the highest levels in the Church, but got on with renewal by personal conversion, asceticism and teaching, aimed at winning souls for Christ.

What I would recommend as a tactic to preserve sanity and sanctity today is indeed more of the same. St. Vincent Ferrer selflessly spent himself, drawing others to real Catholic living, rooted in prayer, penance and the Sacraments. He by preaching in open squares and fields and his helpers, in these revival type meetings, touched people's hearts, taught them basic prayers and catechism, gave them a compass in the midst of a disoriented world. In selflessly pointing to Christ and warning of the wrath to come, like an apocalyptic angel, St. Vincent Ferrer parted the clouds for folks so that they could see the "city on the hilltop", the New Jerusalem.

As a canonist by formation, there is much I firmly believe should be promptly and dispassionately adjudicated... come hell or high water. As a priest and a bishop, I see how little would be gained if we don't recover a sacramental context to which people can have recourse. Presently, Adoration Chapels are about all we have in the midst of so much chatter elsewhere. We need a liturgical restoration flanked by a new apologetics and mendicancy à la Vincent Ferrer. The great Cardinal Siri of Genoa used to insist that Sunday Mass should have just a short little homily, that people should be back in church on Sunday afternoons for genuine catechesis, for more substance. No doubt we can more easily achieve the same today by proper use of resources like EWTN on TV or some of the better video programming on the Internet.

As I say, as a canonist I am partial to adjudication and greater than I have already set out blueprints for what needs to be faced (here). Any volunteers to stand forth like Catherine or Vincent?   

PROPERANTES ADVENTUM DIEI DEI