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Saturday, September 28, 2019

Caritas Christi Urget Nos



Jubiläumsgottesdienst
100 Jahre Missionsbenediktiner in Uznach
Abtei St. Otmarsberg - 29. September 2019
Jes 55, 6-11
Apg 2, 42-47
Lk 24, 42-49

Gelobt sei Jesus Christus!

        Vom Propheten Jesaja haben wir gelernt, dass es mit Gottes Wort so ist: „Es kehrt nicht leer zu mir zurück, ohne zu bewirken, was ich will, und das zu erreichen, wozu ich es ausgesandt habe.“

100 Jahre Missionsbenediktiner in Uznach! Heute wird die Kraft des Wortes Gottes gefeiert: Wir feiern die unbeschreibliche Freude, die grosse Hoffnung des Geheimnisses des Glaubens, die mit der ganzen Welt geteilt werden muss. Heute wird die Mitwirkung dieser benediktinischen Gemeinschaft an der Verkündigung des Evangeliums, der Verkündigung Jesu Christi, des Erlösers der Welt, während der vergangenen hundert Jahren gefeiert! Wir feiern, wenn Sie so wollen, 100 Jahre Zusammenarbeit mit dem göttlichen Willen, mit dem kraftvollen und wirksamen Willen Gottes, der durch sein schöpferisches Wort ausgedrückt wird. Wir feiern 100 Jahre einer dynamischen Geschichte, vor allem die Geschichte einer Gemeinschaft, die immer noch danach strebt, Gottes Willen für unser Heil zu erkennen und in Vollkommenheit zu leben. Wir danken dem Herrn für das, was wir in der Vergangenheit erreicht haben und formulieren neue Vorsätze für die Zukunft.

Lassen wir unsere Zweifel und Unsicherheiten beiseite. In dieser Feier ist heute kein Platz für die Skepsis, die einige ausdrücken, wenn es um unsere Möglichkeiten geht, den göttlichen Willen zu kennen! Wir geben unsere eigenen Projekte auf, wo sie von unseren persönlichen Vorlieben abhängen.  Im Gehorsam gegenüber dem göttlichen Willen erfreuen wir uns in höchstem Masse an der tiefen Wahrheit unseres Glaubens an Christus!

„Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege - Spruch des HERRN. So hoch der Himmel über der Erde ist, so hoch erhaben sind meine Wege über eure Wege und meine Gedanken über eure Gedanken.“

Vor vielleicht 50 Jahren hätte man so feiern können, das heisst ohne Komplexe oder Vorbehalte.  Vor zwei Generationen hätten wir mit weniger Mühe das missionarische Engagement der Benediktiner feiern können und  auch das vorrangige Drama des christlichen Lebens, ein Leben in der Kirche, das darauf abzielt, unseren Willen dem Willen Christi anzupassen, der sich in und durch seine Kirche äussert. Leider bezweifeln heutzutage viele Menschen die Möglichkeit, Gottes Willen zur Errettung aller durch Christus zu erkennen.  Zum Teil ist dies auf ein Mangel an Vertrauen in die Kirche, den mystischen Leib Christi zurückzuführen, als das auserwählte Instrument, um alles und jeden durch Christus zu Gott zurückzubringen.

„Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege - Spruch des HERRN. So hoch der Himmel über der Erde ist, so hoch erhaben sind meine Wege über eure Wege und meine Gedanken über eure Gedanken.“

Es gibt Menschen innerhalb der Kirche, die die Dringlichkeit leugnen, der ganzen Welt die Liebe Christi und seinen errettenden Willen für die Welt zu verkünden. Nach einhundert Jahren humpelt dieses Missionsprojekt vielleicht sogar hier in Uznach.  Ich weiss es nicht?  Nichtsdestotrotz müssen wir heute feiern, wegen dem, was über all die Jahre hinweg und für immer konstant bleibt, das heisst, wir müssen genau wegen der Liebe Gottes feiern. Caritas Christi urget nos! Zumindest ein Teil des Problems, das typisch für unsere Zeit ist, besteht darin, dass wir uns von bestimmten menschlichen Berechnungen nach rechts und links ziehen lassen, die sehr wenig mit der Liebe Christi für die Menschheit und seinem Erlösungswillen für unsere Welt zu tun haben. Die Verkündigung des Evangeliums bis an das Ende der Welt ist gleichbedeutend mit der Verkündigung der frohen Botschaft dieser Liebe, die uns vor Sünde und Tod bewahrt. Das Geheimnis der Liebe Gottes zu uns ist vom Geheimnis des Kreuzes nicht zu trennen.

„Darauf öffnete er ihren Sinn für das Verständnis der Schriften. Er sagte zu ihnen: So steht es geschrieben: Der Christus wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen und in seinem Namen wird man allen Völkern Umkehr verkünden, damit ihre Sünden vergeben werden. Angefangen in Jerusalem, seid ihr Zeugen dafür. Und siehe, ich werde die Verheißung meines Vaters auf euch herabsenden.“

Es mag sein, dass die Botschaft konstant und sehr klar bleibt, dass es weder in Uznach noch irgendwo sonst in der Kirche Versuche gibt, die Mission in Frage zu stellen. Die vielleicht grösste Herausforderung ist unsere Motivation als Einzelne, damit wir Mut finden, die Mission mit dem Schwung von einst vorwärtszubringen. Was uns vielleicht fehlt, ist das Bewusstsein für die Rolle der missionarischen Gemeinschaft, die uns, dem Willen Gottes entsprechend, trägt.

„Tag für Tag verharrten sie einmütig im Tempel, brachen in ihren Häusern das Brot und hielten miteinander Mahl in Freude und Lauterkeit des Herzens. Sie lobten Gott und fanden Gunst beim ganzen Volk. Und der Herr fügte täglich ihrer Gemeinschaft die hinzu, die gerettet werden sollten.“

        Indem ich meinen eigenen Dank für den Beitrag der benediktinischen Gemeinschaft für die Mission und die Verkündigung der frohen Botschaft formuliere, möchte ich vor allem die gemeinschaftliche Dimension der Verkündigung hervorheben. Der Glaube wird zu Hause in der Familie erfahren, und dieser Glaube gewinnt, wie wir heute verkünden, in dieser Missionsgemeinschaft von Uznach an Schwung. Lasst uns für reichliche Berufungen beten, damit das Evangelium überall Früchte trägt für das Heil der Seelen und zur Verherrlichung Gottes!

 „Sucht den HERRN, er lässt sich finden, ruft ihn an, er ist nah! Der Frevler soll seinen Weg verlassen, der Übeltäter seine Pläne. Er kehre um zum HERRN, damit er Erbarmen hat mit ihm, und zu unserem Gott; denn er ist groß im Verzeihen.“

Gelobt sei Jesus Christus!

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