Sunday, November 20, 2016

Christ the King - Bilingual Homily - German and Italian





Domenica Cristo Re – 20 novembre 2016

2 Samuel 5, 1-3
Kolosser 1, 12-20
Lukas 23, 35-43

Sia lodato Gesù Cristo!

“Viderunt omnes fines terræ salutare Dei nostri. Jubilate Deo, omnis terra. Notum fecit Dominus salutare suum; ante conspectum gentium revelavit justitiam suam.”

„Alle Enden der Erde sahen das Heil unsres Gottes. Jauchzt vor dem Herrn, alle Länder der Erde..!“ 

„Tutti i confini della terra hanno veduto la salvezza del nostro Dio. Acclami al Signore tutta la terra..!”

Qui si tratta del testo in latino del Graduale preso dalla Messa di Natale. Pensavo di cominciare così con una terza lingua oggi, cioè con il Latino. Il testo del Graduale è preso dal Salmo 98. Senza voler anticipare troppo il 25 dicembre nel nostro calendario liturgico, credo di aver trovato in questo antico canto liturgico una chiave di lettura per oggi, per la nostra celebrazione comune e bilingue della Domenica di Cristo Re. Lingue, tradizioni di famiglia, usi e costumi diversi, si! ma un solo Re e Signore, il nostro Gesù Cristo!

Er hat uns der Macht der Finsternis entrissen und aufgenommen in das Reich seines geliebten Sohnes… Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen, um durch ihn alles zu versöhnen. Alles im Himmel und auf Erden wollte er zu Christus führen, der Friede gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut.

Mit dem lateinischen Zitat aus der Weihnachtsliturgie am Anfang dieser Predigt, möchte ich unterstreichen, was eigentlich am Christkönig Sonntag auf dem Spiel steht und warum es sinnvoll ist, dass wir hier heute zusammen feiern. Wo in dieser Welt eigentlich liegen Sieg und Rettung wenn nicht im Herrn Jesus Christus, der für uns geboren und für uns geopfert wurde?

La nozione della Regalità del Figlio unico di Dio si distingue da quella del Re Davide, come si legge nella prima lettura della Messa di oggi: "Ecco noi ci consideriamo come tue ossa e tua carne.” Il concetto di Cristo come Re per ora ed in eterno non si lascia spiegare nei termini delle solite categorie umane (carne e ossa). In termini umani, in Cristo Gesù il contrasto con il Re Davide non poteva essere più estremo. Corona regale? Trono? Si vede solo scandalo nel trono che Gesù ha scelto per se stesso in obbedienza alla volontà del Padre Eterno per la salvezza del mondo. Il trono regale del Cristo non è una sedia dorata ma un patibolo. Il trono di Gesù è un altare di sacrificio in alto; egli regna sulla Croce. Con la Croce si tratta di una cosa umanamente incomprensibile, come il Vangelo oggi ci racconta: “C'era anche una scritta, sopra il suo capo: Questi è il re dei Giudei.”

„In jener Zeit verlachten die führenden Männer des Volkes Jesus and sagten: Anderen hat er geholfen, nun soll er sich selbst helfen, wenn er der erwählte Messias Gottes ist… Bist du denn nicht der Messias? Dann hilf dir selbst und auch uns!”

Eine der grössten Auseinandersetzungen unserer Tage besteht darin, zu verstehen, worin unsere Rettung besteht, unsere tagtägliche und dauerhafte Freude. Wahlen und Volksabstimmungen enden oft mit Enttäuschung. Es besteht die Gefahr, dabei stehenzubleiben. Präsidentschafts-kandidaten, Unionen, Bünde und Parteien: die sind fast nie auf der Höhe (ihrer Aufgaben) und ständig lassen sie die Kleinsten im Stich. Angesichts der alles durchdringenden Unzulänglichkeit der Politik braucht man ein echter Querdenker oder Träumer zu sein, um sich nicht in der Resignation zu verlieren.

Che cosa ha visto in Gesù il Buon Ladrone gli accanto sulla Croce? Se non fosse morente, quell’uomo avrebbe potuto esprimersi più a lungo, magari nelle parole di S. Paolo: “Egli è prima di tutte le cose e tutte sussistono in lui.” Gesù, il Re sfinito sulla Croce, il Giudice che dall’alto getta luce sulle realtà di questo mondo, colui che è Dio in pieno, per mettere tutto in ordine.

“Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen, um durch ihn alles zu versöhnen. Alles im Himmel und auf Erden wollte er zu Christus führen, der Friede gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut.“

Heute können wir wieder ein liturgisches Jahr abschliessen und am nächsten Sonntag mit Advent ein neues anfangen. Meine Botschaft für euch heute ist:  Im Leben schaffen wir es allein nicht; unser Leben wird nur mit Christus gelingen. Am Kreuz mit Christus verbunden, finden wir die frohe Verwirklichung unseres Lebens. Weder Alleingang, ohne Mitbrüder und Mitschwestern, noch intensives Schaffen in sogenannten demokratischen Verfahren bringen aus sich allein das ewige Heil. Was wir eigenmächtig, ohne Gott, versuchen ist doch Sünde und ebenso verwerflich wie Babel.


"’Venite, facciamoci mattoni e cuociamoli al fuoco’… Poi dissero: "Venite, costruiamoci una città e una torre, la cui cima tocchi il cielo e facciamoci un nome, per non disperderci su tutta la terra". Ma il Signore scese a vedere la città e la torre che gli uomini stavano costruendo. Il Signore disse: "Ecco, essi sono un solo popolo e hanno tutti una lingua sola; questo è l'inizio della loro opera e ora quanto avranno in progetto di fare non sarà loro impossibile. Scendiamo dunque e confondiamo la loro lingua, perché non comprendano più l'uno la lingua dell'altro". Il Signore li disperse di là su tutta la terra ed essi cessarono di costruire la città.”   

Supplico tutti semplicemente di abbandonare i progetti tipo “Babele” e di impegnarsi a vivere la nostra fede in tutta la sua pienezza e nella sua semplicità. Cristo dev’essere Re dei nostri cuori. Giovani sposi e genitori in particolare devono condurre i loro figli a Cristo Re, dare testimonianza a casa di una vita schietta di preghiera in unione con Gesù in compagnia con Maria, la Madre di Dio. La casa come focolaio di vera vita, sostenuta, nutrita ed arricchita dalla prassi della Messa domenicale ogni domenica e dal ricorso frequente e regolare al Sacramento della Penitenza.

Anders als die Menschen dieser Welt, leben wir in der Hoffnung, an der Herrlichkeit Christi teilzuhaben. Teilzuhaben an der Herrlichkeit Christi unseres Herrn, Königs, Hohepriesters und Erlösers.

Gelobt sei Jesus Christus!  



Sunday, November 13, 2016

Acriter et Fideliter - Patronal Feast of Swiss Guard

Sonntag, 13. November 2016
Hl. Martin von Tours
Patronatsfest der Schweizergarde
Bern,  Dreifaltigkeitskirche

Jes 61,1-3abcd
Ps 89
Mt 25,31-40


Gelobt sei Jesus Christus!

„Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir…“

Vor einigen Jahren war es in der Kirche vielerorts üblich geworden, nach Heiligen zu suchen, die gelebt haben, ohne die Gelübde des geweihten Lebens (Armut, Ehelosigkeit, Gehorsam) abgelegt zu haben. Man wollte diese Heiligen dem Volk Gottes vorstellen zur Erbauung und als Beispiele zur Nachahmung. Als Beispiele hierfür möchte ich nur die Eltern der Hl. Therese von Lisieux nennen. Ich denke, dass wir diesen „Trend“ so interpretieren können: Man sucht Beispiele eines tugendhaften Lebens, um damit andere zu motivieren, besser oder gar voll und ganz als Katholiken zu leben. Man suchte dafür Männer und Frauen, die „einfache Gläubige“ geblieben sind, Eheleute, Väter, Mütter. So wollte man die universale Berufung zu Heiligkeit betonen in der Hochachtung der zentralen Bedeutung der heiligen Salbung, die wir mit den Initiationssakramenten empfangen haben, das heisst in Taufe, Firmung und Eucharistie. Ohne Zweifel etwas wunderbares.

Für die Schweizer Garde hingegen, das heisst für die Soldaten im Dienste des Papstes und so auch für euch Ex-Gardisten, ihr habt den Hl. Martin von Tours als Schutzpatron. Er ist doch ein Soldat, aber der nicht als Märtyrer in einer Schlacht gefallen ist, sondern Bischof geworden ist und dann als über 80-jähriger im Kreise seiner monastischen Mitbrüdern stirbt, als er von einem Pastoralbesuch zurückkehrte, bei dem es ihm gelungen war, den zerstrittenen Klerus einer bestimmten Kirche wieder zu versöhnen und der Kirche den Frieden zu schenken. Warum diese Wahl?

Nein, Exzellenz! Du hast nichts verstanden! Unser Patron ist nicht der alte Martin, sondern der junge kraftvolle Mann. Unser Patron ist Martin, der junge römische Soldat, der, noch nicht einmal getauft, in einer kalten Winternacht seinen Mantel zerteilt, um damit einen armen nackten Mann am Strassenrand Wärme zu schenken. Unser Martin ist ein Held, ein romantischer Typ so zu sagen. Und deshalb hat ja auch die Kirche das Evangelium vom jüngsten Gericht für seinen Festtag ausgewählt:

„Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“

Martin der Ritter, der junge und leidenschaftliche, das ist unser Heiliger!

Das kann sein, aber ich sehe für Euch keine Schwierigkeit darin, den Heiligen mit dem ganzen Verlauf seines Lebens zu betrachten. Der Soldat in der Jugend, der Mönch als reifer Mann und als alter Mann der Bischof: es ist immer Martin. Immer im Verlauf der Lebensgeschichte des Hl. Martin, bis ins Alter von 80 Jahren, begegnen wir einem aussergewöhnlichen und leidenschaftlichen Mann. Er ist immer ein Held, der eifrig ist für den König der Herrlichkeit. Martin geht immer dem Richter beim Jüngsten Gericht entgegen. Martin sucht Christus, der das Zeichen unserer Liebe zu ihm darin sucht, wie wir uns für die geringsten Brüder und Schwestern einsetzen. In der Lebensbeschreibung des Heiligen, lesen wir im Brevier, wie sich der Heilige Martin von den Tränen seiner Mitbrüder berühren lässt und wie er Gott darum bittet, dass, wenn es Gottes Wille sei, dieser ihn doch noch eine Weile im Dienste seiner monastischen Mitbrüder lassen möge, denen er als Vater Bischof und Abt vorstand. Das treffende Wort zur Beschreibung des Heiligen Martin ist „Allzeit zu Diensten“ – „Dienst zu jeder Zeit“. Das heisst: Die bedingungslose Bereitschaft von Jugend an und ohne je damit aufzuhören, den Brüdern und Schwestern entsprechend dem Willen Christi zu dienen, den er so sehr liebt.

Ich bin sehr glücklich, den Heiligen Martin mit euch teilen zu können. Der Heilige Martin, der, wie einige von euch wissen, der Heilige des Tages meiner Bischofsweihe ist und der daher für meinen Dienst als Bischof und Nuntius im Dienste des Nachfolgers Petri Vorbild und Ansporn ist. „Acriter et Fideliter! (tapfer und treu)“ Ob es sich um den jungen oder um den weniger jungen Martin handelt, das Leben des Heiligen Martin ist eine Einheit, ein Stück. Ein Verlangen – sagen wir es sportlich – Christus entgegenzurennen, auf Christus zuzugehen mit Hilfe der Menschen, die um und mit ihm leben. Ich erbitte mir für mich selber einen solchen Eifer, eine solche Liebe zum nächsten:

„ ... denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe und alle heile, deren Herz zerbrochen ist, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Gefesselten die Befreiung, damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe, einen Tag der Vergeltung unseres Gottes, damit ich alle Trauernden tröste...“

Dieselbe Leidenschaft wünsche euch allen auch euren jungen Gardisten Kollegen, die jetzt ihren Dienst im Vatikan leisten. Ich bete zu Gott, dass er euch diese Leidenschaft schenken möge. Die Welt von heute ist immer eine Herausforderung, ein Kampf – sei es für die Jungen, sei es für die reifen Männer, sei es für die Alten.

Es kommt nicht darauf an, ob einer zölibatär, verheiratet oder verwitwet ist. Ob er bereits gebunden ist durch das Sakrament der Ehe, durch das Weihe Sakrament oder durch die ewigen Gelübde in einem Institut des geweihten Lebens. Es kommt nicht darauf an, ob einer noch auf der Suche nach seiner Berufung ist, auf der Suche nach dem Weg, sich selbst zu verwirklichen in einem Leben nach dem Willen Gottes, der uns mehr liebt als wir uns selber. Das was zählt, ist sich vollkommen der Liebe Gottes hinzugeben im Dienst am Nächsten, ohne zurückzuschauen wie es der junge Martin gemacht hat.

Eine meiner schönsten Überraschungen in meinem ersten Jahr hier in der Schweiz ist es gewesen, euch Ex-Gardisten und euer Ansehen als Männer mit einem grossen Herzen kennenzulernen. Anders als der Schweizer Landesheilige, der Hl. Bruder Klaus, hat der Hl. Martin in seinem langen Leben die Erfahrung der Ehe und der Familie nicht selber gemacht. Aber auch als Mönch stellt er den Kern der Taufberufung dar: Gesalbt zum Soldaten Christi im Kampf gegen das Böse in dieser Welt und für die Verteidigung der Armen und Schwachen. Sowohl die Kirche als auch die Welt haben es so sehr nötig, dass Eheleute, Väter und Mütter (Acriter et Fideliter!) jeden Tag die Waffen des Geistes zur Hand nehmen, um die Braut Christi und die Würde der Familie zu verteidigen. Sowohl die Kirche als auch die Welt brauchen gute Bischöfe, Priester, Mönche und Ordensleute, (Acriter et Fideliter!) welche dafür kämpfen, dass wenigstens einige in dieser Zeit vor dem Bösen bewahrt bleiben. (Acriter et Fideliter!) So wie es auch der Heilige Martin getan hat.

Gelobt sei Jesus Christus!


Hl. Martin,  bitte für uns! 


Thursday, November 3, 2016

Beyond All Saints and All Souls


How to be a conservative.
Scruton, Roger.
Bloomsbury Publishing. Kindle Edition.

I just finished this book, which I enjoyed immensely, even if Scruton's approach to Christian faith (from an Anglican perspective?) has me in anguish. Whatever tenderness he might have toward England's national religion, he dismisses its role in his definition of conservatism, society and politics in the life of the world.

"George Orwell wrote in 1941 that ‘the common people of England are without definite religious belief, and have been so for centuries … And yet they have retained a deep tinge of Christian feeling, while almost forgetting the name of Christ.’ This ‘tinge of Christian feeling’ had a source, and that source is the Anglican Church, whose messages have not been shouted in English ears like the harangues of the Ranters and the Puritans, but filtered through the landscape, through the web of spires, pinnacles and finials that stitched the townscape to the sky, through the hymns, carols and oratorios that rang out in all their assemblies, and through that fragment of the Prayer Book that many people still recite each day, promising to ‘forgive them that trespass against us’, while never quite sure what the word ‘trespass’ really means." (Kindle Locations 3505-3511).

Everything else seems so right to me about Scruton, that I half suspect he is doing no more than unintentionally lifting the veil on Protestantism in its Anglican variety as something fundamentally unsubstantial and hence not enduring. I really hope I am wrong, but I suspect such an otherwise brilliant analysis is staring back at me as it plummets into the abyss.

The book bears a 2014 copyright and couldn't be more relevant to the Brexit discussions and the analysis of the causes of the present crisis in the European Union. Under the heading of religion, Scruton is even more dismissive of the role of Islam than he is of that of Christianity within civil society. There's a poetry in the way he describes civil society as an inter-generational pact between the living, the dead and those not yet born. It is just sad that he seems incapable of seeing that "first person plural" in the transforming light of Christ.

Beyond Scruton and his primary topic, a memory from almost forty years ago came back to me as I flipped the cover of my Kindle closed on this book. I thought of one of the quiet stalwarts of my childhood, youth and early priesthood, our long dead chancellor, a terribly urbane, somewhat scrupulous but most zealous priest, who came to South Dakota from Boston, after having caught St. Katherine Drexel's passion for the Native American peoples. Monsignor could speak Lakota and he loved the people of the high plains dearly. An intellectual and a savant, you couldn't stump him on anything.

As chancellor, with all the faculties of vicar general, he was responsible for granting the needed dispensations for mixed marriages (between a Catholic and another Christian). He never granted a simple dispensation for mixed religion, but always wrote it up as "mixed religion and disparity of cult ad cautelam". Disparity of cult covered anyone who was not baptized wishing to marry a Catholic. His scruple did not so much rest on any particular or general doubt concerning the validity of mainline Protestant baptisms, but rather their lack not only of baptismal records, but in some traditions of any guarantee of respect for the proper form of baptism. Thinking about Scruton's Anglicanism, I am wondering too if his ad cautelam did not arise from worries about the intention of the minister of baptism in many of these cases.  

In Sweden the other day, the world press quizzed a lot of folks on the sidelines of the papal visit about their Lutheranism and came up with the image of a thoroughly secularized landscape, maybe not even as heartening or disheartening as what can be read in the Scruton quote above. Where is the "we" in all of this if the fundamental tenants of the Creed are not even surely, commonly held? What is ecumenism all about for a Catholic where the other party is evidently on a very different page when it comes to basics? I think we need to look to the Fathers of the Church for direction. I cannot see it any differently than in the tenacity with which St. Augustine called the Donatists home to the Church.

I wish for Roger Scruton the fullness of Catholic Faith and the only real "we" which counts. May he and we come to life in the Risen Christ and together find life in that Mystical Body which is not only of profound beauty, but which is absolutely true and life giving.

PROPERANTES ADVENTUM DIEI DEI