Sunday, September 27, 2020

Parish Church as Meditation on Christian Identity and Destiny

 


Das Goldene Jubiläum der Pfarrkirche

in Brig - 27. September 2020

 

Eph. 2: 19-22

Johannes 4: 19-24

 

Gelobt sei Jesus Christus!

       „Ihr seid … Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes.“ Diese Worte des heiligen Paulus an die Epheser lassen uns die Wichtigkeit des Kirchengebäudes erahnen und der Bedeutung, die man dem Bau und der Instandhaltung unserer Kirchen zu geben hat. So spricht der heilige Paulus natürlich auch anlässlich des 50. Jahrestages dieses Gotteshauses über die Bedeutung unserer heutigen Feier zu uns.

 „Ihr seid … Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes.“

        „Coronavirus” zum Trotz, feiern wir heute das Jubiläum dieser Pfarrkirche. Ich sage "Corona zum Trotz", weil sich unsere Wertschätzung für die Pfarrkirche als solche, geändert hat aufgrund des Lock-down und der Schliessung unserer Kirchen, und aufgrund aller Einschränkungen für unsere Teilnahme an der Sonntagsmesse hier drin, und leider im negativen Sinne geändert hat. Die Art und Weise, wie wir unsere Kirche betrachten, und das Gefühl, mit dem wir durch ihre Türen eintreten, haben in diesen Monaten einige schwere Schläge erhalten.

Ich muss zugeben, dass wir in dieser Hinsicht hier in der Schweiz relativ viel Glück haben. In Bezug auf Beschränkungen ist die Schweiz im Vergleich zu bestimmten anderen Ländern, in denen die von den Behörden angeordneten Sperrungen, die selbst einen einfachen Besuch des eucharistischen Jesus im Tabernakel verhindert haben und immer noch verhindern, weniger schlimm.  Der Lock-down liess alles rund um die Pfarrei zu einem Abenteuer werden.  Vertraute Dinge, die uns vor einem halben Jahr echten Trost gebracht haben, kosten uns jetzt etwas, ich meine vor allem, die Möglichkeit, einfach in die Kirche zu kommen. Ein anderes Beispiel, es ist eine einfache Sache, aber wie viele Leute haben mir in den letzten Monaten vom Weihwasser erzählt, das man in Kirchen nicht mehr verwenden durfte! Vielleicht das Schlimmste und ich weiss nicht, ob es hier in Brig auch zutrifft, aber anderswo auf der Welt gibt es einige Leute, die jetzt Angst haben, in die Kirche zu kommen.

Ja, wir feiern dieses Jubiläum “Corona zum Trotz”!

Im selben Abschnitt aus dem Epheserbrief lesen wir die Worte des heiligen Paulus, die sehr gut erklären, wer wir als Versammlung in Christus sind, das heisst wer wir als katholische Kirche in Bezug auf das Gebäude sind, in dem wir uns befinden: „der Eckstein ist Christus Jesus selbst. In ihm wird der ganze Bau zusammengehalten und wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn.“

Wir müssen wissen, dass das Haus Gottes als Gebäude vor allem einen sakramentalen Wert hat, um die Ausübung des Glaubens zu erleichtern, das heisst, um uns dabei zu helfen, unseren katholischen Glauben besser zu leben.  Seine Steine, das Glas und die Skulpturen stellen uns unsere Identität als lebendige Steine eines geistlichen Gebäudes vor Augen, als Menschen, die in Christus getauft wurden.  Die Bedeutung von Christus als Eckstein besteht genau darin, in Jesus denjenigen zu sehen, der uns wahres Leben gibt und uns am Leben hält, das einzige Leben, das auf dieser Welt zählt.  Die Kirche als solche spricht zu uns von Gott und bringt uns in die richtige Beziehung zum Herrn des Lebens.

         Anlässlich eines solchen Jubiläums danken wir Gott für die Opfer unserer Vorfahren, die dieses Gebäude durch ihren Glauben an Gott und ihre Grosszügigkeit ermöglicht haben. Wir sind allen dankbar, die im Laufe der Jahre zur Instandhaltung des Gebäudes beigetragen haben. Wir erinnern uns an kostbare Momente in unserem persönlichen, familiären und gemeinschaftlichen Leben, die hier ihren Bezugspunkt finden: Hochzeiten, Taufen, Beichten, Erstkommunionen, Firmungen, wichtige Jahrestage der gläubigen Familie und dann auch Beerdigungen. 

Die Pfarrkirche verwirklicht sich vor allem aber in ihrer Funktion als Ort der Feier der Heiligen Eucharistie. Wir sind uns aber auch bewusst, dass das Gebäude nicht unverzichtbar ist, dass das eigentliche Opfer, das Wohlgefallen findet, nicht dasjenige ist, welches im von Menschenhand und aus Steinen erbauten Tempel mit reinem Herzen dargebracht wird. Unverzichtbar ist jenes Opfer, welches im Tempel unseres Herzens dargebracht wird, wo unser Herr Jesus Christus in seiner Güte Wohnung genommen hat. Sicher, der Besuch dieser schönen Kirchengebäude schenkt uns viel Trost. Aber diese Gebäude sind nur nützlich wenn sie das geistige Haus unterstützen. In diesem Sinne spricht man von der Kirche als ein aus lebendigen Steinen erbautes Haus. Das Neue Jerusalem aus der Offenbarung des Johannes ist auf dem Fundament der Apostel gebaut und wird erleuchtet von der Gegenwart Gottes, welche die Stadt Gottes erfüllt, die keinen anderen Tempel hat als ihren Herrn und Gott.

Unser heutiges Evangelium basiert auf einer längeren Passage, nämlich dem Gespräch zwischen Jesus und der Samariterin am Jakobsbrunnen.  Die Rede Jesu am Brunnen diente nicht nur der Bekehrung der Frau, sondern durch ihr Zeugnis auch der Veränderung des Lebens für viele im Dorf.  Auf das Wort der Frau hin kamen sie, um auf den Herrn zu hören und wie die Frau an Jesus als den Messias zu glauben.  Wir glauben fest daran, dass der Grund, warum Jesus die Samariterin um Wasser bat schon auch etwas mit seinem Durst nach einer langen Wanderung zu tun hatte, aber vor allem mit dem Durst Jesu nach der Errettung der Seele dieser Frau.  Der Brunnen, das Wasser, der Berg Zion für die Juden und dieser Berg Samaria zählten für die Dorfbewohner zu den Zeichen oder Fixpunkten, die Gott in seiner Liebe wollte, um die Menschen zu ihm zu führen, der Quelle lebendigen Wassers. Hier ist auch die Bedeutung dieses Baues.

                Man kann sagen, dass Jesus die Bedeutung heiliger Orte in dieser Passage des Evangeliums relativierte indem er sagte: „Aber die Stunde kommt und sie ist schon da, zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn so will der Vater angebetet werden. Gott ist Geist und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten.“

In den Nachrichten brachten sie kürzlich eine Erklärung eines luxemburgischen Kardinals, der darauf besteht, dass der mit dem Coronavirus verbundene Lock-Down den Säkularisierungsprozess in Europa um 10 Jahre beschleunigt hat, da nämlich die Corona-Pandemie verheerend für die Ausübung des Glaubens war. Ich weiss es nicht, aber ich hoffe, dass es nicht hier auf Brig zutrifft. Ich hoffe stattdessen, dass die hier auferlegten Hindernisse für den freien Zugang zu dieser Kirche dazu beigetragen haben, dass die Menschen, die derzeit Teil der Pfarrei sind, denselben Glauben haben, der vor 50 Jahren zu ihrem Bau geführt hat. Ich hoffe, dass unsere heutige Feier eine Ermutigung sein wird, uns selbst als das zu sehen, was wir sind: Mitglieder der Kirche Christi:

„Ihr seid … Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes.“

Gelobt sei Jesus Christus!

 

PROPERANTES ADVENTUM DIEI DEI


Saturday, September 26, 2020

Confirmation on the Dedication Feast of the Solothurn Cathedral

 


Firmung in St. Anton

(Weihefest der Kathedrale in Solothurn)

26. September 2020

1 Peter 2: 4-9

Matt. 16: 13-19

 

Gelobt sei Jesus Christus!

Heute wird nach dem liturgischen Kalender des Bistums Basel das Fest der Weihe der Kathedrale von Solothurn gefeiert. Mir scheint dies eine gute Fügung um am heutigen Tag zusammen über das Sakrament der Firmung, das heute diese Jugendlichen der Pfarrei St. Anton feiern, nachzudenken.

Wir haben in der Lesung aus dem 1. Petrusbrief gehört: “Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm, ein Volk, das sein besonderes Eigentum wurde, damit ihr die großen Taten dessen verkündet, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat.“

Die Bedeutung des Jahrestages der Weihe einer Kirche und ganz besonders der Kirche des Diözesanbischofs zeigt die Bedeutung, die wir als Volk Gottes haben und damit auch die Bedeutung unserer Firmung. Das Gebäude der Kirche, weist, wenn wir es richtig verstehen, äusserlich sichtbar auf das Geheimnis unserer mystischen Verbindung mit der Heiligsten Dreifaltigkeit hin. Als in und durch Christus erlöste Menschen sind wir sowohl als einzelne als auch als Gemeinschaft in geheimnisvoller Weise ins Geheimnis Gottes hineingenommen. Wir sind wirklich lebendige Steine im grossen Gebäude Gottes, welches Christus zum Eckstein hat. Die grosse Frage dabei ist: Was soll das Ganze? Wozu dient das?

Wir sind Teil dieses Gebäudes geworden durch die Taufe. Die meisten von uns haben die Taufe als Kleinkinder empfangen. Unsere Taufe war sehr wahrscheinlich eine Entscheidung, welche unsere Familie für uns getroffen hat. Wir wurden nicht deshalb getauft, weil wir es wollten, sondern, weil es unsere Eltern wollten. Am Tag, als wir mit Wasser auf den dreifaltigen Gott getauft wurden, sind wir durch den Heiligen Geist in das von Gott auserwählte Volk eingegliedert worden. Wir sind so Gottes Adoptivkinder geworden. Das stärkste Symbol für unsere neue Würde war das weisse Gewand, welches wir am Tag unserer Taufe getragen haben. Dieses Weisse Gewand ist Zeugnis dafür, dass wir in der Taufe reingewaschen wurden von der Erbsünde. Wir wurden aus dem Sündenzusammenhang der Welt herausgelöst und erfüllt mit der Gnade, welche uns in Christus rettet. Zusammen mit dem weissen Gewand haben damals unsere Eltern und Paten den Auftrag bekommen, unsere Unschuld zu schützen und uns zu helfen, die Gnade der Taufe anzunehmen und im göttlichen Leben zu wachsen, welches uns an jenem Tag erfüllt und verwandelt hat.

Seit dem Tag unserer Taufe sind nun schon Jahre vergangen und wir sind uns selber dieser Würde bewusst geworden. Würde? JA! In der Taufe sind wir vor Gott wertvoll geworden. Wir haben eine bedeutende Rolle zu spielen für die Rettung der Welt. „…damit ihr die großen Taten dessen verkündet, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat.“ Und heute kommt uns das Sakrament der Firmung zu Hilfe, um unsere Berufung als Getaufte zu klären und zu stärken. Dank der Firmung können wir uns besser verstehen als Zeugen der grossen Taten welche Gott durch Christus in dieser Welt wirkt. Der Sinn unseres Glaubens liegt darin, Zeugnis zu geben für Christus. So wie es der Heilige Petrus getan hat, so wie es alle Apostel der Ur-Kirche getan haben. So wie es die Heiligen aller Zeiten getan haben.

“Simon Petrus antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes! Jesus antwortete und sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel.“

Manchmal scheint es mir, dass selbst kirchliche Würdenträger nicht verstehen, was es bedeutet, wenn die Heilige Schrift erklärt, warum der Sohn Gottes, Jesus Christus, den Heiligen Petrus gepriesen hat für sein Messias-Bekenntnis. Petrus bekannte Jesus als den Sohn des lebendigen Gottes. Das und nur das ist der Vorrang und die Bedeutung des Petrus. Und dieses Bekenntnis muss auch unser Bekenntnis werden. Dabei ist es wichtig, dass wir uns bewusst sind, dass dieses Bekenntnis eine Entscheidung ist, die schwerwiegende Folgen für unser Leben hat. Es ist nicht so, dass es Alternativen zu dieser Entscheidung gäbe und auch nicht so, dass diese Entscheidung eine bedeutungslose wäre. Wenn wir Christus nicht zum Eckstein unseres Lebens wählen würden, dann wären wir verloren.

        “Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten Stein, einen Eckstein, den ich in Ehren halte; wer an ihn glaubt, der geht nicht zugrunde. Euch, die ihr glaubt, gilt diese Ehre. Für jene aber, die nicht glauben, ist dieser Stein, den die Bauleute verworfen haben, zum Eckstein geworden, zum Stein, an den man anstößt, und zum Felsen, an dem man zu Fall kommt.“

Wenn du einmal begriffen hast, dass deine Würde und deine Aufgabe in dieser Welt darin bestehen, für Christus Zeugnis abzulegen, dann verliert alles andere auf einmal an Bedeutung und Kraft. Es ist nichts wichtiger für eine Mutter oder für einen Vater als die Kinder zum Bewusstsein zu führen, dass Gott in ihrem Leben gegenwärtig und wirksam ist. Das heisst: Die Aufgabe der Eltern aber auch der Paten ist die, für die nächste Generation Zeugen zu sein für die unendlich grosse Liebe, die Gott für jeden von uns hat. Wenn Du einmal begriffen hast, dass es deine Aufgabe hier auf der Erde ist, für Christus Zeugnis zu geben, dann kannst du die Freude entdecken, welche darin besteht, Tag für Tag für ihn zu leben. Du brauchst weder Reichtum noch Armut, aber wirst alles Notwendige bekommen, so dass in deinem Leben noch Platz bleibt für die andern und besonders auch für Gott, deinen Schöpfer und Erlöser. Ansehen und materieller Reichtum sind unwichtig. Es kommt nur darauf an, dass wir uns als Gottes geliebte Kinder erkennen, welche zum ewigen Leben in der Freude bei und mit Gott bestimmt sind.  

Als ich vor ein paar Tagen diese Firmlinge kennengelernt habe, als sie mich in Bern in der Nuntiatur besucht haben, da habe ich eine Gruppe junger Menschen kennengelernt, auf die ihre Eltern wirklich stolz sein dürfen. Wenn wir von der Güte der Person und vom Anstand der Menschen ausgehen, dann dürfen wir uns sehr viel erhoffen von diesen jungen Menschen. Aber die im Menschen angelegte Grösse kann sich nur verwirklichen in der lebendigen Beziehung zu Jesus Christus. Der Mensch verwirklicht sich nur dann, wenn er in Beziehung steht zu Christus, der in seiner Kirche lebt. Es ist dieses Bekenntnis unseres Glaubens, welches uns Halt gibt in dieser Welt und welches uns hinüberträgt in die kommende Welt.

„Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.“

Die Kirche, das sind wir, eine wirkliche Festung gegen den Bösen. Beten wir für unsere Firmlinge um die Gnade dieses Sakramentes, damit sie im Kampf gegen Satan immer stark sein werden mit Christus und in der Gnade des Heiligen Geistes – bereit für sein ewiges Reich.

Gelobt sei Jesus Christus!


PROPERANTES ADVENTUM DIEI DEI


Sunday, September 13, 2020

Fatima and Unconditional Forgiveness

 


Pfarrei Fällanden

Fatima Tag – 13. September 2020

Sir 27, 30 – 28, 7

Röm 14, 7-9

Mt 18, 21-35

 

Gelobt sei Jesus Christus!

        „Da trat Petrus zu Jesus und fragte: Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er sich gegen mich versündigt? Siebenmal? Jesus sagte zu ihm: Nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal.“

        Für fast alle von uns ist die Frage der Vergebung nicht einfach, besonders wenn der Herr Jesus die Möglichkeit für seine Jünger ausschliesst, unserer Vergebung Grenzen zu setzen, selbst bei Menschen, die unsere Barmherzigkeit missbrauchen. Es muss jedoch so sein, sonst sind wir zur Logik dieser Welt verurteilt, die nie und nimmer gerettet werden kann, wenn wir nur auf der Gerechtigkeit bestehen, Auge um Auge und Zahn um Zahn. Andererseits ist unsere Gerechtigkeit auch nicht uneigennützig wie jene der Zivilbehörden. Leider haben wir als Individuen, als Privatpersonen, kein Recht, ein Urteil zu fällen. Rache oder Starrsinn nehmen uns in Geiselhaft. Jesus Sirach hat es so ausgedrückt:

        „Mit seinesgleichen hat er kein Erbarmen, aber wegen seiner eigenen Sünden bittet er um Gnade? Obwohl er nur ein Wesen aus Fleisch ist, verharrt er im Groll, wer wird da seine Sünden vergeben?“

        Wie kein anderes Ereignis der Neuzeit bedeutet Fatima eine Herausforderung für unsere Welt gegen Wut, Gewalt und sogar gegen Neid. Ich meine, dass die Botschaft von Fatima als Gegenmittel gegen alles auf dieser Welt dienen kann, was nicht nur weh tut, sondern auch nicht von Dauer ist und dazu bestimmt ist, von der Bildfläche zu verschwinden. Fatima ist der gute Duft, der das Leben als Christ und Katholik durchdringen sollte anstelle der traurigen Gemeinplätze unserer Zeit, die nach Tod und Verzweiflung riechen und keinen Anteil an Christus haben.

 „Groll und Zorn sind abscheulich, nur der Sünder hält daran fest.“

Die Erscheinungen in Fatima vor mehr als hundert Jahren sind noch heute ein Licht, um die Menschheit zum ewigen Leben und zur vollen Freude am Sohn Gottes zurückzubringen. Die Botschaft von Fatima ist dazu bestimmt, diejenigen zu retten, die die Sünden bereuen und als Kinder des eingeborenen Sohnes ihre Hände ausstrecken, um die Mutter Gottes zu umarmen. Unsere Welt braucht diese Botschaft immer noch so sehr, als Aufruf, der Sünde abzusagen und sich mit Gott und dem Nächsten zu versöhnen. Fatima ist ein Appell nicht nur zur persönlichen Bekehrung, sondern auch zur Erneuerung der Gesellschaft durch die Unterwerfung von allem und jedem unter den Sohn des Ewigen Vaters. 

Wir können viele Dinge über die Welt von vor über 100 Jahren sagen, an die sich die Muttergottes durch die drei Hirtenkinder in Fatima in Portugal wandte. Ihre Welt war durch den Ersten Weltkrieg und den Kommunismus, der sich in verschiedenen Teilen, vor allem aber in Russland immer stärker ausbreitete, in Aufruhr geraten. Es war eine Welt, die keine Versöhnung mit Gott suchte, eine Welt, die anderen nicht vergab. Um die Gläubigen dieser Zeit zu warnen, hätte die Muttergottes von Fatima denselben alttestamentlichen Weisen zitieren können:

 „Denk an das Ende, lass ab von der Feindschaft, denk an Untergang und Tod, und bleib den Geboten treu! Denk an die Gebote, und grolle dem Nächsten nicht, denk an den Bund des Höchsten, und verzeih die Schuld!“

Diese Kleinen, die Hirten, forderten im Namen der Mutter Gottes eine Welt heraus, die sich so verhielt als ob es Gott nicht geben würde, eine Welt, die grösstenteils vom Zorn ergriffen war, mit der Absicht, sich auf Kosten des Bruders oder der Schwester in Christus gewaltsam durchzusetzen.

 „Wer sich rächt, an dem rächt sich der Herr; dessen Sünden behält er im Gedächtnis.“

Ich weiss nicht, ob wir seit dem alttestamentlichen Weisen Jesus Sirach viel gelernt haben. Ehrlich gesagt, weiss ich auch nicht, ob wir seit den Erscheinungen in Fatima viel gelernt haben. In dieser Welt befinden wir uns unter Menschen, die dem Diener im heutigen Gleichnis aus dem Evangelium ähnlich sind, an den sich der König mit Bestürzung wandte wegen seiner Undankbarkeit angesichts der Vergebung, die ihm sein Meister gewährt hat.

 „Du elender Diener! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich so angefleht hast. Hättest nicht auch du mit jenem, der gemeinsam mit dir in meinem Dienst steht, Erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir Erbarmen hatte? Und in seinem Zorn übergab ihn der Herr den Folterknechten, bis er die ganze Schuld bezahlt habe. Ebenso wird mein himmlischer Vater jeden von euch behandeln, der seinem Bruder nicht von ganzem Herzen vergibt.“

Leider bleibt die Botschaft von Fatima heute zu oft ungehört. Und das egal, wo auf der Welt, in welchem Land auch immer. Überall gibt es wutentbrannte Appelle, Schadensersatz zu leisten oder historische Schulden zu bezahlen. Mit wenig historischem Sinn und mit wenig Respekt für die historische Wahrheit wird Gerechtigkeit gefordert: Forderungen, die die Ermahnung Jesu, zu vergeben, ignorieren.

 „Ebenso wird mein himmlischer Vater jeden von euch behandeln, der seinem Bruder nicht von ganzem Herzen vergibt.“

Heute, an diesem Jahrestag von Fatima, möchte ich mich wieder dem vollen Sinn des Alarmrufes und der Ratschläge widmen, die uns die Heilige Jungfrau durch die kleinen Seher gegeben hat. Der Heilige Rosenkranz, das Sakrament der Busse, die Eucharistie, das Messopfer und die würdige Aufnahme Jesu, wahrer Gott und wahrer Mensch, der uns mit seinem Leib und Blut nährt. 

Offensichtlich ist dies der Geist von Fatima, den wir dringend, aber mit milden Tönen, von unserer himmlischen Mutter durch die Kinder hören. Dies ist keine Überredungskunst, sondern eine einfache Erklärung für den ewigen Tod, der auf diejenigen wartet, die nicht der Gnade Gottes entsprechen.

 „Du elender Diener! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich so angefleht hast. Hättest nicht auch du mit jenem, der gemeinsam mit dir in meinem Dienst steht, Erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir Erbarmen hatte? Und in seinem Zorn übergab ihn der Herr den Folterknechten, bis er die ganze Schuld bezahlt habe. Ebenso wird mein himmlischer Vater jeden von euch behandeln, der seinem Bruder nicht von ganzem Herzen vergibt.“

Wir müssen alle den Weg zurück zum Vater finden. Durch Maria zu Jesus!

Gelobt sei Jesus Christus!


PROPERANTES ADVENTUM DIEI DEI


 

Saturday, September 5, 2020

What to do with the old Temple Altar - How the Maccabees handled back when.

 


    A goodly number of people whom I esteem highly seem to have gotten themselves embroiled in a rather heated controversy that has degenerated, on both sides or perhaps better on the various sides of an argument notably but not exclusively ecclesiological, into some very earnest name calling and speculation about crimes of heresy, maybe apostasy, and schism. Somewhere near the center or to its right we find defenders of Benedict XVI's hermeneutic of continuity, as the measured means for getting the barque of Peter back on an even keel or of calming the seas, if you prefer that metaphor.

    Seeing how things are going, I am seriously convinced that the argument results in good part from a false start, namely that of trying to judge or justify the II Vatican Council. Ecumenical councils do not need to be judged, nor for that matter does a proper tribunal of historians or clerics exist for doing such. In the long run, the tradition will identify as always the anchor points which each council in history has contributed to fostering a greater fullness and faithfulness to the truth. 

    That said, I must admit I find it progressively harder to cling to the hermeneutic of continuity as the key for resolving points of conflict, sorting out ambiguity and pointing the way forward in the Church. I do not deny the crucial importance of the hermeneutical dimension of the discussion; it is just that the scandal provoked by the prevailing uncertainty in the Church at most levels of authority, in the midst of this prevailing ambiguity in questions related to the whole spectrum of matters touching on the nature and identity of the Church, has the upper hand or controls the high ground. This tragedy is playing itself out in a neighboring country where one enormity after another is being trotted out, even by bishops and a cardinal, as if there were a civil way to discuss for an umpteenth time not only resolved questions about the nature of ministerial priesthood and human nature and sexuality...

    What would be my alternative to hermeneutics? Let us just say that I am more inclined to take certain questions from the table and to want to aggressively level the playing field, thus enabling genuine Catholic discourse, and then proceed with  utmost caution to build anew, as did the Maccabees when restoring the Temple in Jerusalem by setting aside the stones of the old altar, which had been desecrated through idolatry, and then building with new stones as the tradition would have it. Trying to describe somebody's hermeneutic stance vis-à-vis a problem seems to concede the discussion of non-negotiables, while jettisoning the possibility of humbly setting some issues aside for another day, or as the Maccabees so wisely decided until a prophet should come:

    "They deliberated what to do about the altar of burnt offering, which had been profaned. And they thought it best to tear it down, so that it would not be a lasting shame to them that the Gentiles had defiled it. So they tore down the altar, and stored the stones in a convenient place on the temple hill until a prophet should come to tell what to do with them. Then they took unhewn stones, as the law directs, and built a new altar like the former one." (1 Maccabees 4: 44-47. Harper Bibles. NRSV Catholic Edition Bible (p. 422). Harper Collins. Kindle Edition.) 

    Catholic World Report has done us the service of publishing a two-part article by Dr. Douglas Farrow here and here. It bears the title: "Dethroning Christ? The error at the root of the Viganò controversy". Dr. Farrow's commentary has much merit, even if some may react a bit bent-nosed at his albeit respectful dismissal (in part or in whole) of the positions defended by the protagonists on both sides of the controversy. I, the least of the brethren, will take nothing away from Dr. Farrow, especially not from his analysis in Part I of the article, but wish nonetheless to differ with him and that almost fundamentally.

    In lots of ways, arguing about the significance of the symbolic act of Pope Paul VI taking off his tiara and depositing it on the altar, then of reassigning the feast of Christ the King to the last Sunday of the Church Year and, may I add, of John Paul I refusing a coronation ceremony is not the ultimate concern or measure of whether or to what extent some kind of departure from or rupture with the traditions and teachings of the Church of all times has not taken place. The old Papal Noble Guard and the ostrich plume fans which accompanied the Pope seated on his sedia gestatoria probably needed to go for optical reasons. They were not sacramental or even close. Where the triregnum fits in that debate should be open to cool-headed discussion as well.

    Nonetheless, the logic with which (always and everywhere) people of a conservative bent hold defenders of the tradition to a much more demanding standard than they apply to people who do as they please with the Church's sacramental discipline and moral teaching, well, it is beyond me. It bespeaks a double standard and an intolerance not justified by their attachment to the II Vatican Council and its implementation over the past decades. My point would be that in reacting to protagonists of the tradition so-called conservatives could be said to be guilty of overkill. Why do these very same, supposedly faithful Catholics, seem ready to give all manner of error on the left a pass? Why, for instance, are so few up in arms about what is going on in Germany with all of the hoopla around the much touted synodal way? 

    An interview with Archbishop Carlo Maria Viganò (here), published by Catholic Family News, merits the attention of those truly serious about properly framing the issue or issues at stake. I say that, not because I support those who would haul the II Vatican Council into court, but because some fundamental or existential issues of unfaithfulness to Church teaching as it comes to us from the Apostles must be addressed.  

    If those wise old warriors, the Maccabees, were around today in the Church, I am convinced they would help us to shelve much and to get back to the business of giving the Lord of Glory His due. That is the way I pray. I don't know if it is necessarily a Veni, Sancte Spiritus! It could be more a Come, Lord, defend Your Cause!

PROPERANTES ADVENTUM DIEI DEI