Tuesday, September 11, 2018

Good Example and Ultimately Martyrdom




11. September 2018
Hll. Protus und Hyazinth, Märtyrer
Hebr 10, 32-38
Lk 12, 1-8

Gelobt sei Jesus Christus!

Heute kann man im Handmissal, zur Einführung der Kommemoration von den Heiligen Märtyrer, lesen:

„Protus und Hyazinth waren leibliche Brüder, die um 240 Hauslehrer bei Philippus, dem Präfekten von Ägypten, waren und dessen Tochter Eugenia zum Glauben an Christus führten. Diese begleiteten sie nach Rom, wo sie um das Jahr 258 das Martyrium erlitten.“

Ja, wir können Gott für das Lebenszeugnis dieser beiden Hauslehrer danken, welche eine junge Frau zum Glauben an Christus geführt haben. Wir dürfen auch dafür dankbar sein, dass in der Folge alle drei zusammen dem Glauben an Christus treu geblieben sind, treu bis in den Tod. So sind sie durch Leiden, sogar extremes Leiden, eingegangen in unsere ewige Heimat. Ich glaube, dass es in diesem Fall ganz besonders wichtig ist, die Lehre der Kirche in Erinnerung zu rufen. Die Kirche lehrt uns, dass ein solches Lebenszeugnis auf einem heiligmässigen Leben gründet und dass das Martyrium eine Bestätigung des davor gelebten Lebens ist. Eugenia hat sich nicht in erster Linie vom Heidentum zum wahren Glauben bekehrt wegen der Lehre, die Protus und Hyazinth vorgetragen haben, sondern vor allem wegen ihrem Lebenszeugnis, wegen ihrem guten Beispiel. Hier sehen wir den wahren Sinn der Redewendung „Das Blut der Märtyrer ist der Samen neuer Christen“. Das Martyrium ist die Vollendung eines gerechten Lebens, eines Lebens welches seinen Höhepunkt in der Hingabe des eigenen Lebens an Christus findet.

Ich fürchte, dass dem heutigen Katholizismus die Überzeugung fehlt, dass wir unserer Taufberufung entsprechende Selbsthingabe nicht nur in einzelnen Notfällen zu leben, sondern notwendigerweise in jedem Augenblick unseres Lebens. Immer sollen wir in der Gegenwart des Allmächtigen leben, der uns ganz für sich haben will. Ich sage das in der festen Überzeugung, dass unser Zeugnis im Übermass Früchte zur Ehre Gottes und zum Heil der Menschen liefern würde, wenn wir jeden Tag heiligmässig vor dem Herrn leben würden. Ja, es ist wirklich so! Wenn die Zahl der Katholiken heute am Sinken ist, so liegt das daran, dass wir, - sie und ich – zu wenig an Christus unsern Herrn und Erlöser glauben. Wir geben ein schlechtes Beispiel durch unsere Ambivalenz und mangelnde Begeisterung für das Evangelium. Wenn wir heiligmässiger wären, hätten wir echte Sehnsucht nach dem Martyrium und würden substantiell beitragen zur Erneuerung der Kirche hier in Europa. Ich wiederhole: Das Martyrium besiegelt das heiligmässig und beispielhaft gelebte Leben. Das Martyrium zusammen mit dem vorangegangenen Leben ist eine Hilfe zu Heil der andern. Eugenia konnte Protus und Hyazinth dankbar sein für deren Beispielhaftes Leben im Hause ihres heidnischen Vaters. Das Glaubensleben der beiden Brüder hat Eugenia wie das Licht des Leuchtturms sicher durch den Sturm auf hoher See zum ersehnten Hafen geführt.  

Und genau das möchten wir auch für die Welt von heute sein, besonders für die Jungen, die oftmals nicht das Glück haben, zusammen mit gläubigen Eltern und Familienangehörigen aufzuwachsen. Es liegt an uns, die Schwächen der andern durch unser gutes Beispiel und die Prinzipien, welche unser alltägliches Leben bestimmen, auszugleichen. Wie müssen wir aber leben, um so etwas möglich zu machen? Wir müssen selbstverständlich die alle Gebote Gottes beachten ohne dabei die Gnade des Martyriums ausschliessen, welches das Leben der Heiligen zu allen Zeiten gekrönt hat. Ich denke gerade an ein Interview mit Martin Mosebach über die Familien der neuen koptischen Märtyrer, welche um ihres Glaubens willen vor kurzem in Libyen umgebracht wurden. Die christliche Gemeinschaft, in der diese jungen Männer aufgewachsen sind, hat sie vorbereitet auf das Martyrium. Aufgrund dessen, was sie in ihren Dörfern gelernt hatten, konnten sie ihr Leben mit Freude für Christus hingeben.

Heute ist für viel nicht mehr selbstverständlich, warum wir heiligmässig leben sollen, die Gebote Gottes und der Kirche beachten, Gott über alles lieben und den Nächsten wie uns selber. Das alles ist einfach die Konsequenz aus der Liebe, welche Gott zu uns hat, d.h. die Konsequenz des Wunsches Gottes nach unserem Heil.

“Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge. – Ich sage euch aber: Jeder, der mich vor den Menschen bekennt, zu dem wird sich auch der Menschensohn vor den Engeln Gottes bekennen.“

Warum wir heiligmässig leben sollen, wird in der ersten Frage des kleinen Katechismus schön erklärt:

“Wozu sind wir auf Erden? Wir sind auf Erden, um Gott zu erkennen, ihn zu lieben und ihm zu dienen und einmal in den Himmel zu kommen.”

Wir sind nicht dazu berufen, unser Leben fahrlässig zu riskieren, aber wir sind dazu berufen, an unserem Platz nach dem Plan Gottes zu leben. Und dieser Plan Gottes sieht für jeden von uns vor, dass wir zusammen mit IHM, dem Dreifaltigen Gott, mit Maria, der Mutter Gottes und mit allen Heiligen in der Herrlichkeit des Himmels sein werden. Manchmal ist es schwierig, heiligmässig zu leben, weil uns die Perspektive fehlt. Heute schauen wir auf das Leben von Protus und Hyazinth und lassen wir uns von ihrem Martyrium inspirieren.

Gelobt sei Jesus Christus!

Protus und Hyazinth! Bittet für uns!

PROPERANTES ADVENTUM DIEI DEI



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