Hl. Joachim, Vater der Allerseligsten Jungfrau Maria
16. August 2019 – Etzgen
Sir
31, 8-11
Mt
1, 1-16
Nach allem, was über das Leben des heiligen Joachim,
dem Ehemann der heiligen Anna, überliefert wurde, - beide sind die schon
betagten Eltern von Maria, der Mutter Gottes, - hat er nicht so viel Glück im
Leben gehabt. Wegen des grossen Unglücks, ohne Nachkommen zu sein, was seinen
Dienst im Tempel von Jerusalem in Frage stellte, zog er sich in die Wüste
zurück, um Busse zu tun. Dort in der Wüste erhielt Joachim, nachdem er sein
Leben allein in die Hände Gottes gelegt hatte, die Gnade, nicht irgendein
Familienvater zu werden, sondern der Vater der Jungfrau Maria und damit der
Grossvater von Jesus, dem Retter der Welt.
Der heilige Joachim lehrt uns, unser Leben in die
Hände Gottes zu legen und nur auf Ihn zu hoffen. Das Ansehen, der Erfolg, der
Ruhm und der Reichtum, die in den Augen dieser Welt bedeutsam erscheinen, zählen
im Plan, den Gott für uns hat, überhaupt nicht.
„Selig der Mann, der ohne Makel befunden
ward, der nicht dem Gold nachging und seine Hoffnung nicht auf Geld und
Reichtümer setzte.“
Ich erinnere mich an eine alte Dame an einem meiner
diplomatischen Posten, einer wahren Intellektuellen, die die Welt bereiste, die
sich rühmte oder gestand, ich weiss nicht welche, meinen Vorgänger als Nuntius
in diesem Land gequält zu haben und auch mich und zwar wegen unserer
bescheidenen Herkunft. Ich glaube, dass mein Vorgänger aus einer Bauernfamilie
stammte. Alle meine Grosseltern und Urgrosseltern waren auch Bauern, einer von
ihnen war Norweger und von Beruf Schmied. Ich weiss nicht, warum diese Frau
dachte, dass die Verwandtschaft des Nuntius eine Quelle menschlichen Stolzes
sein oder dass ein Erzbischof seine Herkunft unter den reichsten Menschen haben
müsste. In jedem Fall können wir, ob wohlhabend oder nicht, aus dem lernen, was
uns die Überlieferung über das Leben des heiligen Joachim lehrt. Die Gunst Gottes scheint oft nicht leicht zu
erkennen zu sein; es ist keine so offensichtliche Sache.
Interessanterweise ist aus dem Matthäusevangelium zu
erkennen, dass die Abstammung Jesu aus David nicht von der Mutter, sondern vom
männlichen Zweig, d.h. durch den heiligen Josef, bestimmt wird. Das heisst,
auch hier blieb der Grossvater Joachim ohne die Möglichkeit stolz sein zu
können.
„Selig der Mann, der ohne Makel
befunden ward, der nicht dem Gold nachging und seine Hoffnung nicht auf Geld
und Reichtümer setzte.“
Ich glaube, dass wir in der Geschichte der Menschheit
immer nach Gründen gesucht haben, um stolz sein zu dürfen: nach beruflichen
Erfolgen, in den Nachkommen und ihren Erfolgen, im materiellen Gewinn, in der
guten Gesundheit und in der körperlichen Schönheit. Leider können diese Dinge
nicht erreicht werden, ohne in irgendeiner Weise schmutzig zu werden, d.h.
indem wir von Gott entfernen, was in unserem Leben Ihm gehört.
Joachim in der Wüste betete und tat harte Busse. Wir
müssen dasselbe tun, um uns auf den Wegen des Herrn in Bewegung zu setzen. Das
Ziel dieser Übung wäre weniger, den Willen Gottes für uns zu kennen, sondern
uns selbst zu trainieren, dessen Gewicht tragen zu können. Unser Preis kann
nicht mit dem von Joachim verglichen werden, aber in Demut und im täglichen
Gebet, in Busse, d.h. indem wir auf uns selbst verzichten, stellen wir uns auf
den richtigen Weg, den Gott für uns, seine Lieblingskinder vorgezeichnet hat.
„Selig der Mann, der ohne Makel
befunden ward, der nicht dem Gold nachging und seine Hoffnung nicht auf Geld
und Reichtümer setzte.“
O Herr! Möge dein Wille in meinem Leben geschehen, wie
er im Leben des Heiligen Joachim geschehen ist!
Gelobt sei Jesus Christus!
Sankt Joachim! Bitte für uns!
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