Sunday, July 26, 2020

Make Friends before the Throne and that Terrible Day

8. Sonntag nach Pfingsten 
26. Juli 2020 – Volkertshausen, DE 

Röm 8, 12-17
Lk 16, 1-9



    Gelobt sei Jesus Christus! 

    Das Tagesgebet des heutigen 8. Sonntag nach Pfingsten enthält eine Bitte zu unseren Gunsten und zu Gunsten der Kirche Gottes, mit der wir uns aus ganzem Herzen verbinden wollen. 

    “Verleihe uns, so bitten wir, Herr, immer gnädig den Geist, zu denken und zu tun was recht ist, damit wir, die wir ohne Dich nicht sein können, Dir gemäss zu leben vermögen.“ 

„…zu denken und zu tun was recht ist…“ 

    Ich weiss nicht, was Sie für Erfahrungen gemacht haben, aber ich selber muss immer wieder Menschen begegnen, welche unserem Herrn Jesus Christus den Willen absprechen, heute durch die Kirche unser Heil zu wirken. Auch Menschen innerhalb der Kirche scheuen sich nicht, die Zehn Gebote, das Credo, die Lehre über Glauben und Sitten der Kirche abzulehnen. Sie meinen, Söhne und Töchter der Kirche zu sein und lehnen gleichzeitig die Kraft des Wortes Gottes ab, wie es durch die Kirche verkündet wird. Sie lehnen die prophetischen Worte ab, welche die von Christus der Kirche anvertraute und über die Jahrhunderte kontinuierlich verkündete Botschaft enthält. 

    Diese „Erleuchteten“ meinen, es sei unmöglich, ein erfülltes, schönes und vor allem katholisches Leben zu führen, wenn man der Lehre, wie sie uns von den Aposteln überliefert ist, treu bleibt. Diese Lehre kennen wir aus der Heiligen Schrift und aus der Tradition, die treu und verbindlich durch die katholische Kirche ausgelegt werden. Ich möchte Sie heute einfach ermutigen und ermahnen, klug zu sein, damit Sie nicht den Lohn verspielen, welcher im Reich Gottes denen gebührt, welche im Glauben treu bleiben. 

    „Und der Herr lobte den ungerechten Verwalter, dass er klug gehandelt habe, denn die Kinder dieser Welt sind unter ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes.“ 

    Mit dem heutigen Gleichnis aus dem Lukasevangelium will der Herr uns, die Söhne und Töchter der Kirche, zum Nachdenken bringen. Wir müssen der Gnade entsprechen, welche wir empfangen haben und welche uns zu Kindern Gottes macht. Im technischen Apparat, der dem Katechismus des Konzils von Trient hinzugefügt wurde und Ratschläge zu geeigneten Themen für das Evangelium an jedem Sonntag im Jahr bietet, wird klug handeln unter anderem übersetzt mit: Schon auf dieser Welt Freundschaft mit Engeln und Heiligen zu schliessen, um im Himmelreich leichter akzeptiert zu werden. Nach dem Vorbild des ungerechten Verwalters, der durch List Freunde unter den Schuldnern seines Herrn gefunden hat, rät uns der Katechismus, Gebete und Busse zugunsten der Seelen im Fegefeuer anzubieten und durch ihre Befreiung daraus, Freunde zu gewinnen, die am Tag des Gerichts vor dem Thron Gottes für uns Fürsprache einlegen. 

    “Wir sind nicht Schuldner des Fleisches, so dass wir nach dem Fleisch leben müssten…“ 

    Nein! Unsere Würde und unsere Berufung in dieser Welt ist eine andere. Das gilt sowohl für Priester und Ordensleute, als auch für Eheleute, Verwitwete oder Alleinstehende, für Alte und Junge. Wir sind alle dazu berufen, im Licht Gottes zu leben. Wir sind nicht dazu verdammt, in der Finsternis zu bleiben, welche uns von Jesus fernhält. 

    Wenn wir das heutige Evangelium betrachten, zusammen mit dem Abschnitt aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde von Rom, dann sehen wir vor uns das Bild und die Bedeutung unserer Identität als Kinder Gottes. 

    “Der Geist selbst nämlich bezeugt unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. Wenn aber Kinder, dann auch Erben, nämlich Erben Gottes und Miterben Christi.“ 

    Die Herausforderung, die wir im Leben meistern müssen, ergibt sich aus dem Bewusstsein, dass wir zu Christus gehören und als «Adoptivkinder» unseres Himmlischen Vaters eine Würde besitzen. Diese unsere Würde als Kinder Gottes ist tatsächlich sehr gross. Nicht alle verstehen, was wir wirklich sind: „Wir heissen Kinder Gottes und sind es.“ Wir schulden Gott alles, denn er hat uns gerettet und er will uns ganz für sich haben, damit wir immer bei ihm in der Freude sind. 

    Ich erinnere mich daran, wie vor einigen Jahren ein Priester des Novus Ordo (ich meine, es sei sogar ein Professor für Liturgie gewesen), gegen die von Rom bestätigte Entscheidung der Bischöfe der englischsprachigen Welt protestierte. Diese entschieden damals in Übereinstimmung mit der Tertia Editio Typica des Missals von Paul VI., zur traditionellen Übersetzung des Confiteor zurückzukehren: “mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa”. Mit den Worten des heutigen Evangeliums gesprochen, würde ich sagen, dass sich dieser Priester ohne weiteres für ein “Kind des Lichtes” hielt, dass er aber nicht besonders erleuchtet war, wenn er die Formulierung “mea maxima culpa“ für übertrieben hielt. Ich habe den Eindruck, dass er mit diesen Äusserungen sich selber vor Gott losspricht. Dieser Mann hat gerade nicht verstanden, dass wir alleine durch die Gnade Gottes das sind, was wir sind. Dieses Geschenk kann von uns Sündern nie ausreichend geschätzt werden. Da irrte er sich sehr. 

    Es gibt in unserem Leben als Christen keinen Platz für Halsstarrigkeit und Widerstand dagegen das Kreuz anzunehmen und Christus bis nach Golgota nachzufolgen. Dieser Weg führt uns durch den Tod zum glorreichen Tag der Auferstehung. Wenn wir gerettet werden und in der ewigen Freude des Himmels leben wollen, dann müssen wir der in der Taufe empfangenen Gnade entsprechen. Das verlangt uns in diesem Tal der Tränen zwar einiges ab, aber es entschädigt uns auch sehr, ja unermesslich. 

    Ohne die Gnade Gottes, welche uns in Christus rettet, können wir uns vor Gott niemals „Heilige“ nennen. Selbst wenn wir niemals eine Todsünde begangen hätten, müssen wir dennoch ehrlich auch unsere lässlichen Sünden bereuen und auch unsere Trägheit und unsere zögerliche Antwort auf den Ruf Gottes, der uns liebt und der sich uns in Christus geoffenbart hat. 

    Aber warum müssen wir uns unserer Trägheit anklagen? Ganz einfach deshalb, weil wir auch dann, wenn wir noch relativ brave und anständige Menschen sind, niemals angemessen auf die Liebe Gottes antworten können. Die angemessene Formel ist daher ganz richtig: “mea maxima culpa“. 

    Ich möchte noch einen Augenblick nachdenken über die notwendige Tiefe unserer Reue. Wenn wir gerettet werden und in den Himmel kommen wollen, müssen wir uns vor dem Allerhöchsten beugen und unsere Sünden bereuen, sowohl die allfälligen Todsünden als auch die lässlichen Sünden. Wir müssen unsre Sünden in Gedanken, Worten und Werken bereuen, ja sogar die Unterlassung unserer Pflichten. Der Richter ist Christus selbst. Wir stehen unter seinem Urteil und nicht unter unserer Entscheidung. Der Kern unserer Würde als Getaufte besteht darin, dass wir im eingeborenen Sohn wahrhaft Kinder Gottes sind. 

    Nach dieser Erfahrung des „Lock-down“ im Angesicht der Bedrohung durch das COVID-19 Virus fragen sich viele, was denn das „Normale“ im Leben sei. Diese Frage wird uns noch länger beschäftigen, wohl besonders diejenigen, die wegen bestehender gesundheitlicher Probleme oder durch das hohe Alter schon besonders gefährdet sind, aber nicht nur diese. Andere fragen sich aus der Sicht des Glaubens, was denn das Wesentliche des Glaubens sei. 

    Die Formel des “mea maxima culpa” sagt uns dazu sehr viel. Was bedeutet es, „zu denken und zu tun, was recht ist“, wenn wir uns nicht vor dem König des Universums beugen. Wir sollten uns nicht weigern, uns vor dem göttlichen Richter niederzuwerfen. Wir sollten vielmehr im Wissen darum, dass er uns so sehr liebt, dass er für unsere Sünden sein Leben dahingegeben hat, nicht aus Furcht sondern aus Liebe unsere Sünden und Schwächen bereuen, damit er unsere Wunden heilen und uns retten kann. Und ja, wir sollten keine Zeit verlieren, sondern durch Gebet und Opfer zugunsten der armen Seelen, vor dem Richterstuhl des Allerhöchsten Freunde für uns schaffen! 

    Gelobt sei Jesus Christus!

PROPERANTES ADVENTUM DIEI DEI

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