Saturday, September 29, 2018

Martyrdom, A Life Crowned, Witnessing and Hoping


Hl. Kosmas und Damian
300 Jahre Kirchweihe
Hohenfels-Liggersdorf, 30. September 2018
Weisheit 3: 1-9
Matthäus 10: 28-33

Gelobt sei Jesus Christus!
Heilige Kosmas und Damian! Bittet für uns!

Ich weiss nicht, ob man auf der Ebene der Prinzipien einen grösseren Gegensatz finden kann als denjenigen zwischen den Patronen dieser Kirche, den Hl. Kosmas und Damian einerseits und der Feier von 300 Jahren Kirchweihe andererseits, die wir nun feiern. Wie passt die Schönheit einer seit 300 Jahren dauerhaft lebendigen Pfarrgemeinschaft zusammen mit dem zwar heroischen, aber doch punktuellen Ereignis des Martyriums? Das griechische Wort „Martyrium“ bedeutet auf Deutsch „Zeugnis“, Zeugnis bis zum Blut, bis zum Tod. Die Frage ist also: Gibt es etwas, was die beiden Zeugnisse – das punktuelle Zeugnis des Martyriums und das dauerhafte Glaubenszeugnis der Gemeinschaft dieser Pfarrei – miteinander verbindet?

Sicher, die Jahre gehen an niemandem vorbei, ohne wenigstens ein bisschen Spuren zu hinterlassen, ja manchmal sogar etwas Leiden. Aber bei der Feier eines Jubiläums hat der Leib, welcher den Herrn bezeugt, überlebt, während die Märtyrer in der Ewigkeit leben, während ihre Leiber zerstört wurden. In diesem Sinne ist es schon speziell, wenn wir die Märtyrer Kosmas und Damian zusammen feiern mit dem Jubiläum 300 Jahre Kirchweihe und Pfarreigemeinschaft.

Ich komme also wieder zur ursprünglichen Frage zurück, die man sich in der katholischen Welt bei der Feier eines Jubiläums stellen muss: Jubiläen sind vor allem Feiern des Dankes. So steigt in mir, als glaubender Person, mit einer gewissen Dringlichkeit die Frage auf: Wer sind die von Gott geliebten, die Freunde Gottes, diejenigen, welche in seiner Gnade stehen?

“Die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand und keine Qual kann sie berühren.“

Wir sprechen hier von den Heiligen, den Gerechten, von unseren Märtyrern, welche in jungen Jahren gestorben sind, gestorben, noch bevor es für sie im natürlichen Lauf Zeit gewesen wäre. Für uns aber ist ihr jugendliches Alter nicht entscheidend und wir sind auch nicht traurig, dass sie nicht 100 Jahre alt geworden sind.

„Beim Endgericht werden sie aufleuchten wie Funken, die durch ein Stoppelfeld sprühen.“

Es gibt etwas Vergängliches im endgültigen Sieg der Gerechten, aber nur aus der Perspektive des Diesseits. Im grossen Zusammenhang unseres Lebens sind wir bestimmt für das Jenseits, für die Ewigkeit. Dort haben wir die ewige Wohnung. Die Ähnlichkeit zwischen dem Opfer der Märtyrer und dem Kreuzestod unsers Herrn Jesus Christus verweist auf das Wesentliche unseres Lebens für uns selber und für die Rettung der ganzen Welt.

„Gemäss der Überlieferung waren Kosmas und Damian Zwillingsbrüder aus Zilizien in der heutigen Türkei. Sie waren Ärzte und behandelten die Kranken stets unentgeltlich, wodurch sie viele zum christlichen Glauben bekehrten. Unter Kaiser Diokletian erlitten sie im Jahr 303 zu Ägä in Zilizien das Martyrium durch Enthauptung. Ihre Namen werden im Kanon der hl. Messe und in der Allerheiligenlitanei genannt.“

Wie soll ich in dieser Welt leben? Oder besser, wie kann ich mich vorbereiten auf das Leben in der kommenden Welt? Was das Leben von Cosmas und Damian besonders ausgezeichnet hat, war, unter anderem, die Liebe, mit der sie ihren Beruf, sie waren Ärzte, ausgeübt hatten. Das Martyrium war nicht der erste Punkt in ihrem Lebensplan. Als Ärzte stand die Liebe zu den Kranken und Leidenden oben auf der Prioritätenliste. So war es übrigens auch für andere Märtyrer, wie zum Beispiel die beiden Ägyptischen Märtyrer Protus und Hyazinth, welche im Haus einer heidnischen römischen Familie als Hauslehrer arbeiteten. Das Beispiel ihres guten Lebens hat Eugenia, die Tochter des Hauses, dazu motiviert, zu konvertieren und den christlichen Glauben anzunehmen. Die Folge davon war, dass alle drei zusammen die Krone des Martyriums erlangten. Das Martyrium war die Krönung eines tugendhaften Lebens.

Oftmals durchleben die Märtyrer, ähnlich wie Christus im Garten Getsemani, eine Zeit der Todesangst. Im Gebet bereiten sie sich vor auf das, was sie erwarten wird. So war es auch beim Hl. Johannes de Brebeuf SJ, einem der Märtyrer bei der Missionierung Nordamerikas und so war es auch bei Edith Stein. Diese und viele andere wie etwa auch die jungen koptischen Märtyrer, die vor kurzem in Libyen umgebracht wurden, haben sich durch das tägliche Leben und ihre Verbindung mit Gott im Gebet vorbereitet um bei einer allenfalls bevorstehenden Vernichtung standhalten zu können.

Ich wiederhole meine Frage noch einmal: Wie sollen wir in dieser Welt leben? Um die Frage darauf zu finden, muss ich mich vor den Thron des Allmächtigen stellen. Ich kann nicht nur für diese Welt leben, auch dann nicht, wenn ich das Glück habe, als Individuum viele Lebensjahre zu geniessen – oder als Gemeinschaft viele Jahrhunderte sogar. Ich muss in jedem Augenblick meiner Berufung entsprechen - meiner natürlichen Berufung als Geschöpf Gottes und meiner Taufberufung als Neuschöpfung, bestimmt für immer bei und mit Gott zu leben.   

„Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen. Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen.“

Die Heiligen Märtyrer helfen uns den wahren Sinn unserer Freude verstehen, mit der wir die 300 Jahre Geschichte feiern: Danken wir dem Herrn dafür! In Treue zu seinen Geboten, in Christus, der uns rettet für das Leben der Welt, die nach diesem Tränental auf uns wartet! Feiern wir zusammen mit unsern Märtyrern, mit Kosmas und Damian, und zusammen mit allen Heiligen, die Jesus bezeugten. Jesus, der wahre Gott und wahre Menschen ist für uns Weg, Wahrheit und Leben. Das wesentlich erkennen wir am besten in den vergänglichen Augenblicken, die auf das Ewige verweisen. Freuen wir uns zusammen mit der Pfarreifamilie von Hohenfels-Liggersdorf! 

“Die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand und keine Qual kann sie berühren.“ … „Beim Endgericht werden sie aufleuchten wie Funken, die durch ein Stoppelfeld sprühen.“

Gelobt sei Jesus Christus!
Heilige Kosmas und Damian! Bittet für uns!


PROPERANTES ADVENTUM DIEI DEI


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