Sunday, November 10, 2019

Armistice, Polish Independence and the Fear of the Lord




On the occasion of the 101st anniversary of the Armistice and independence of Poland
10 November 2019, Bruder Klaus

2 Makkabäer 7, 1-2. 7a. 9-14
2 Thessalonicher 2, 16-17. 3, 1-5
Lukas 20, 27-38

Laudetur Jesus Christus!
Praised be Jesus Christ!
Gelobt sei Jesus Christus!

Im 2. Thessalonicher Brief von heute steht:

„Betet auch darum, dass wir vor den bösen und schlechten Menschen gerettet werden; denn nicht alle nehmen den Glauben an.“
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        It is a great pleasure for me to be here today to celebrate Holy Mass with the Polish Community on the 101st anniversary of the Armistice and independence of Poland. There was some question as to what language would be appropriate. Father Wojtiech and I decided to overrule Ambassador Jakub Kumoch and, despite the presence of members of the Diplomatic Corps, instead of English to have me preach in German. This was a second best option after Polish, which is beyond my linguistic capabilities. Apologies all around! I hope that with German many, if not most, will be able to understand and benefit from my words.
***
       Unsere erste Lesung aus dem 2. Buch der Makkabäer fängt so an:

 „In jenen Tagen geschah es, dass man sieben Brüder mit ihrer Mutter festnahm.“

Im Lukas Evangelium heute hören wir auch von sieben Brüder und einer Frau:

„Nun lebten einmal sieben Brüder. Der erste nahm sich eine Frau, starb aber kinderlos. Da nahm sie der zweite, danach der dritte und ebenso die anderen bis zum siebten; sie alle hinterließen keine Kinder, als sie starben. Schließlich starb auch die Frau.“

Was die zwei Lesungen miteinander verbindet, ist aber nicht so sehr die Erwähnung von der sieben Brüder oder der einen Frau sondern das Bekenntnis zur Auferstehung der Toten am letzten Tag.

So lesen wir im 2. Buch der Makkabäer: „Gott hat uns die Hoffnung gegeben, dass er uns auferstehen lässt. Darauf warten wir gern, wenn wir von Menschenhand sterben.“

Und im Lukas Evangelium antwortet Jesus auf die Sadduzäer:
„Die Kinder dieser Welt heiraten und lassen sich heiraten. Die aber, die gewürdigt werden, an jener Welt und an der Auferstehung von den Toten teilzuhaben, heiraten nicht, noch lassen sie sich heiraten. Denn sie können auch nicht mehr sterben, weil sie den Engeln gleich und als Kinder der Auferstehung zu Kindern Gottes geworden sind.“

Für gläubige Menschen, für Christen und besonders für uns Katholiken ist es selbstverständlich, dass wir anlässlich des 101. Jahrestages des Waffenstillstandes, welcher den 1. Weltkrieg 1918 beendet hat, vor allem Gott danken für das Geschenk des Friedens. Die Menschen wären alleine nie in der Lage gewesen, diesen Krieg zu beenden. Wenn wir die Geschichte besonders des 1. Weltkrieges genauer betrachten, so sehen wir, dass der Friede gekommen ist trotz aller Bösartigkeit der beteiligten Parteien. Wir sind der festen Überzeugung, dass wir ohne die Gnade Gottes vor hundert Jahren nicht die Unabhängigkeit Polens hätten feiern können. Der ewige Vater hat die Herzen berührt. Ja, die Menschen haben wirklich edle Dinge gemacht, um die verwundete Welt zu heilen, aber nicht ohne vom Höchsten erleuchtet zu werden.

Aber unsere sieben Brüder in den Lesungen von heute, oder besser gesagt die Lehre von der Auferstehung der Toten am Jüngsten Tag, was bedeuten sie für den Frieden, das Ende des Krieges, die Selbstbestimmung eines Volkes? Was ändert sich, wenn wir an eine Gerechtigkeit am Ende der Zeiten glauben, welche das Böse endgültig besiegt? Was bedeutet es, in Ewigkeit dafür belohnt zu werden, dass wir Gott unserem Schöpfer und Erlöser gegenüber treu geblieben sind? Was bedeutet es, alles, was wir sind und haben Christus, dem König der ewigen Herrlichkeit zu unterwerfen? Es ändert ja ALLES! Es ändert sich alles besonders in der Zeit, in der wir heute leben, in der man den katholischen Glauben selbst bei Politikern, die sich formell zur Kirche bekennen, nur noch vermuten kann.

Als ich jung war, hat man ganz natürlich von der Tugend der Gottesfurcht oder auf Latein ‚timor Dei‘ gesprochen. Es war ein positives Urteil, ein Kompliment, wenn man von jemandem gesagt hat, dass er oder sie ein gottesfürchtiger Mann oder eine gottesfürchtige Frau sei. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich als heranwachsender langsam verstanden habe, dass die echte Liebe nicht primär durch Gefühl oder Gerechtigkeitssinn bestimmt ist, sondern in der Furcht davor, dem Geleibten etwas Böses anzutun, etwas was ihm Schmerzen bereitet. Ich erinnere mich besonders auch an die Ehrfurcht, die mein Vater meiner Mutter gegenüber hatte. Das war weit mehr als einfach nur „Respekt“. Gottesfurcht und Ehrfurcht bezeichnen das, was wir meinen, wenn wir von selbstloser Liebe sprechen.

Auf diesem Hintergrund lässt sich die Bereitschaft zum Leiden und Sterben der sieben Brüder im Makkabäerbuch leichter verstehen. Aus echter Liebe und Gottesfurcht waren sie bereit, ein langsames und schreckliches Martyrium zu erleiden und auch ihre Mutter war bereit, ihre Kinder aus Furcht vor dem Gesetz Gottes preiszugeben.

Die edlen Gefühle sind Teil von dem, was wir meinen, wenn wir von „echtem Glauben“ sprechen. Es ist tatsächlich so: Wir leben voller Hoffnung aber auch voll Furcht und Zittern vor der Ankunft des Herrn, wenn er am Ende der Zeiten als Richter wiederkommt.

 „Dass aber die Toten auferstehen, hat schon Mose in der Geschichte vom Dornbusch angedeutet, in der er den Herrn den Gott Abrahams, den Gott Ísaaks und den Gott Jakobs nennt. Er ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden; denn für ihn leben sie alle.“

Indem wir Gott für das danken, was seine Hände vor hundert Jahren bei der Unabhängigkeit Polens gemacht haben, erneuern wir auch unsern Glauben an unsern Herrn Jesus Christus, der auch heute noch lebendig aktiv ist in der Geschichte. Er liebt uns und am Tag unseres Todes wird er uns die Himmelstüre öffnen, wenn wir ihm treu bleiben. Mit einem leisen Zittern hoffen wir, dass unser Einsatz in dieser Welt von dieser Gottesfurcht getragen sei, die uns vor ihn tragen wird als Freunde Gottes und der Menschen.

 „Betet auch darum, dass wir vor den bösen und schlechten Menschen gerettet werden; denn nicht alle nehmen den Glauben an.“

Praised be Jesus Christ!
Gelobt sei Jesus Christus!
Laudetur Jesus Christus!


PROPERANTES ADVENTUM DIEI DEI


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