Titularfest Herz Jesu
10. Juni 2018, Lenzburg
Hos. 11: 1, 3-4, 8c-9
Eph. 3: 8-12, 14-19
Jn. 19: 31-37
Gelobt
sei Jesus Christus!
Sia lodato Gesù Cristo!
“Io li traevo con legami di bontà,
con vincoli d'amore.”
„Mit
menschlichen Fesseln zog ich sie an mich, mit den Ketten der Liebe.“
Was sonst könnte die Herz Jesu
Frömmigkeit bedeuten? Sie ist Ausdruck der Tiefe des Geheimnisses der
Göttlichen Zuwendung zu uns Menschen. Ja, mit
menschlichen Fesseln zieht der Herr uns an, mit den Ketten der Liebe zieht er uns an! In diesem Sinne muss ich
sagen, Ihr habt ein ganz schönes Titularfest! Euer Titel ist eine beständige
Einladung, sowohl als christliche Gemeinschaft als auch als durch die Taufe in
diese Gemeinschaft eingegliederte Individuen das grosse Geheimnis der
göttlichen Liebe zu betrachten und zu bedenken.
Das heutige Fest ist eine
kraftvolle Manifestation der Würde und der Freiheit der Menschlichen Person in
ihrer Beziehung zum Gott des Universums. Die Sprache des heutigen Festes ist
die Sprache der Liebe.
„Durch
den Glauben wohne Christus in eurem Herzen. In der Liebe verwurzelt und auf sie
gegründet, sollt ihr zusammen mit allen Heiligen dazu fähig sein, die Länge und
Breite, die Höhe und Tiefe zu ermessen und die Liebe Christi zu verstehen,
die alle Erkenntnis übersteigt. So werdet ihr mehr und mehr von der ganzen
Fülle Gottes erfüllt.“
Herz-Jesu-Frömmigkeit! Dabei
handelt es sich um eine Sendung, die uns allen durch die Taufe aufgetragen
wurde: Wir müssen Zeugen sein der Erlösung, die Christus uns durch sein Leiden
und seine Auferstehung von den Toten geschenkt hat. Wir sind Botschafter Gottes
in der Welt. Botschafter der Frohen Botschaft, einer Liebe, die stärker ist als
die Sünde und der Tod. Wir sind Kirche und durch unsere Vermittlung können auch
andere verstehen und erfahren, wie die Welt sein könnte, wenn sie in Gott
verbunden ist. Durch unsere enge Verbindung mit dem Kreuzesopfer Jesu, das der
einzige Sohn des Vaters ein für allemal vollbracht hat, sind wir berufen,
andere zu der Liebe zu führen, die sie und uns rettet. Ein Symbol enthält die
ganze Wirklichkeit. So ist auch das Herzen-Jesu-Symbol: Ein Herz, entflammt,
verwundet und mit Dornen gekrönt. Dieses Bild spricht und mit kraftvollen
Zeichen von der grossen Liebe, die Gott für jeden von uns hat. Dieses Bild
erinnert mich an den alten Bischof meiner Diözese vor mehr als 30 Jahren, der
sich mit aller Kraft darum mühte, dass in jeder Familie der Diözese ein Bild
des Herzen Jesu hängen konnte.
„Mit
menschlichen Fesseln zog ich sie an mich, mit den Ketten der Liebe.“
Die bekanntesten
künstlerischen Darstellungen des Herzen Jesu in unseren Kirchen, d.h. des
gemarterten Herzens Jesu, stammen aus den vorangehenden Jahrhunderten. Wenn die
Hirten der Kirche und die Theologen heute nach einem zeitgemässen Darstellung
des Herzens Jesu suchen, greifen sie zurück auf die wichtigste biblische Quelle
für diese Lehre, d.h. sie verweisen auf die die in den Evangelien berichteten
Erzählungen des Leidens Christi. So lehrt die Kirche und so lernen wir das Geheimnis
der Heiligen Liturgie kennen. Deswegen wurde ja auch die Stelle mit dem
Soldaten, der mit seiner Lanze das Herzen Jesu öffnet/durchbohrt, für die
Liturgie des heutigen Festtages ausgewählt.
„Als
sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war, zerschlugen sie ihm
die Beine nicht, sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite,
und sogleich floss Blut und Wasser heraus.“
Bald wird in der Präfation der
Messe vom Herzen Jesu dasselbe Ereignis berichtet.
In gewisser Weise spreche ich
hier in der Sprache für Erwachsene, für Menschen mit einem gebildeten Glauben
und einer gewissen menschlichen Reife im zwischenmenschlichen Umgang. Sicher
gibt es auch Kinder, die solche Dinge verstehen und in der Lage sind, sie
richtig zu interpretieren. Das zeigen ganz gut die 3 Kinder von Fatima. Aber
normalerweise übersteigen diese Dinge die Fassungskraft der kleinen. Die Liebe,
die sich für die andern hingibt, aufopfert – das lernt man in der Regel erst im
Verlauf der Jahre. „Mit menschlichen Fesseln
zog ich sie an mich, mit den Ketten der Liebe.“ Die Sprache des Herzens
lernt man normalerweise mit den Erfahrungen des Lebens. Aber Gott kann auch
Kinder auswählen für seine Sendung: „In
jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde,
weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart
hast.“ (Mt. 11,25) Immerhin, in der Betrachtung der künstlerischen
Darstellung des gemarterten Herzens Jesu hilft uns der Reichtum der
menschlichen Erfahrung und des grosszügigen Opfers anderer, welche uns
faszinieren und anziehen.
Il Sacro Cuore di Gesù è da
ritenere l’immagine stendardo della nostra vocazione battesimale: Nel battesimo
siamo chiamati di essere testimoni alle Redenzione che Cristo ci ha acquistato
per la Sua Passione e Risurrezione dai morti. Noi siamo Chiesa e per il nostro
tramite gli altri possono meglio capire e sperimentare come il nostro mondo dovrebbe
stare, cioè vincolato a Dio nell’amore. In unione con il Sacrificio in Croce di
Gesù, compiuto una volta per sempre dal Figlio unico del Padre, siamo chiamati
di condurre gli altri a questo amore che ci ha salvato. Un simbolo contiene
tutta la realtà. Così si può capire il simbolo del Cuore di Gesù: si presenta
un cuore, infiammato, ferito e coronato di spine. L’immagine parla con forza
del grande amore che Dio ha per ciascuno di noi. Personalmente, quando vedo
l’immagine artistico del Cuore di Gesù penso sempre al mio vecchio vescovo a
casa, più di trent’anni fa, che cercava con tutte le sue forze di trovare la
rappresentazione più suggestiva per i nostri tempi e cultura per appendere al
muro in ogni casa della diocesi: “Io li
traevo con legami di bontà, con vincoli d'amore.”
Wir können nicht anders, als
kleine und grosse einladen, diese Liebe, die Gott uns in Christus erweist, zu
betrachten. Also tun wir es. Richten wir unsern Blick auf das Herzen Jesu!
Machen wir es zusammen mit Maria, mit dem Evangelisten Johannes und mit den
Frauen unter dem Kreuz Jesu auf Golgota. Machen wir es als Zeugen des historischen
Lanzenstiches, mit dem der Soldat, die Seite Jesu öffnete, so dass das kostbare
Blut und Wasser des Herrn fliessen konnte für das Leben der Welt.
Euer Glück, einen solchen Titel
für die Pfarrei zu haben, bedeutet auch eine Verantwortung: Die Verantwortung,
zu leben im Bewusstsein der unergründlichen Liebe, die Jesus für jeden von uns
hat.
„Mit menschlichen Fesseln zog ich sie an
mich, mit den Ketten der Liebe.“
Gelobt sei Jesus Christus!
Sia lodato Gesù Cristo!
PROPERANTES ADVENTUM DIEI DEI
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