Saturday, May 11, 2019

Christ's Kingship has Consequences for us His Followers



Firmung,
St. Martin, Thun,
11. Mai 2019
Apostelgeschichte 1, 3-8
Johannes 14, 23-26

Gelobt sei Jesus Christus!

Es ist sehr schön, wenn man das Sakrament der Firmung in der Osterzeit feiern/empfangen kann, weil wir in dieser Zeit das zentrale Geheimnis unseres Glaubens, den Sieg unseres Herrn und Gottes Jesus Christus über Sünde und Tod vor unseren Augen haben. Genau in dieser Zeit hat der Auferstandene Herr seinen Jüngern die Gabe des Heiligen Geistes versprochen. Jesus hat mit seinem eigenen Leib Sünde und Tod besiegt und hat uns, seinen Jüngern, versprochen, dass wir das ebenso schaffen können, wenn wir mit seinem Kreuz verbunden bleiben. Durch die Sakramente der Kirche auferstanden zum neuen Leben können wir sein Werk in der Zeit fortsetzen. Als seine Jünger sind wir gesandt, bis an die Grenzen der Erde sein Evangelium zu verkünden.

„Ihnen hat er nach seinem Leiden durch viele Beweise gezeigt, dass er lebt; vierzig Tage hindurch ist er ihnen erschienen und hat vom Reich Gottes gesprochen.“

Wir sprechen hier vom Reich Gottes. Dieser Ausdruck wird so oft verwendet, dass manchmal wohl der eigentliche und volle Sinn dieses Wortes vergessen geht. Der eigentliche Punkt ist der, dass Gott in der Welt und ganz besonders in unserem eigenen Leben herrscht – „den Ton angibt“. Dabei verlangt er von uns nicht einfach nur Gehorsam, sondern er erfüllt uns auch mit SEINER Kraft, mit SEINER Macht für die Rettung der Welt. Christus vincit, Christus regnat, Christus imperat. Seine Herrschaft ist eine wirkliche Herrschaft, eine allumfassende Herrschaft.

„Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet schon in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft.“

Der Auftrag, das Evangelium der ganzen Welt zu verkünden, den der Auferstandene Jesus seinen Jüngern übertragen hat, ist ein öffentlicher Auftrag, also etwas für die Augen und Ohren aller Menschen. Die Apostelgeschichte erklärt uns, dass unser Glaube keine esoterische Geheimlehre ist und auch nicht eine persönlich private Entscheidung unter vielen anderen. Die Kirche ist wirklich und eine einzige. Sie ist der Leib Christi in der Zeit und eine von Gott gegründete Wirklichkeit die aus ganz gewöhnlichen Menschen besteht, aus Menschen wie Ihr und ich. Ja, wir sind hier und werden gefirmt nicht einfach nur für uns, sondern für das Leben der ganzen Welt.

“Ihnen hat er nach seinem Leiden durch viele Beweise gezeigt, dass er lebt; vierzig Tage hindurch ist er ihnen erschienen und hat vom Reich Gottes gesprochen.“

Über die ganze Zeit des Alten Testamentes, das heisst in der Zeit vom ersten Menschen Adam bis zum neuen Menschen Jesu, erstreckt sich eine konfliktreiche und unsichere Zeit des Kampfes gegen das Böse im Leben der Menschen und im Leben des von Gott auserwählten Volkes. Dieser Kampf dauerte bis zur Geburt unseres Herrn Jesus Christus und fand ihr Ende durch den endgültigen Sieg unseres Herrn Jesus Christus am Holze des Kreuzes und seine Auferstehung von den Toten. Am Pfingsttag wurde dieser österliche Sieg in der ganzen Welt bekanntgemacht. Alle sollten von diesem Sieg erfahren. In der Gabe des Heiligen Geistes zeigt sich unser Anteil am Sieg Jesu. In der Gabe des Heiligen Geistes, welcher die Taufgnade zur Vollendung führt, werden wir für immer mit Christus und seinem Reich verbunden.

„Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe“

Ich glaube, dass das Sakrament der Firmung heute auch besonders dazu dient, eine ganz wichtige und wesentliche Wahrheit in Erinnerung zu rufen: Dass die Rettung des Menschen durch Gott in Jesus Christus geschieht. Gott ist allmächtig und wir sind durch Taufe und Firmung dazu berufen, an seiner Sendung für die Rettung der Welt mitzuarbeiten. Wir sind Mitwirkende, aber wir machen nichts alleine. Gott ist es, der das Gute in uns vollbringt. Deshalb ist es auch völlig bedeutungslos ob wir nun Kinder oder Erwachsene sind, egal, ob wir hochbegabt oder eher weniger talentiert sind, intelligent und weise oder dumm und kindisch. Maria sagt es sehr schön im Magnifikat: „Grosses hat der Mächtige an uns getan. Sein Name ist heilig.“

Fast überall in der Welt, nicht nur hier in der Schweiz oder in Europa spricht man von einer Krise der Teilnahme am Sonntagsgottesdienst in unseren Pfarreien. Aus unerklärlichen Gründen haben die Menschen schon seit einigen Jahrzenten aufgehört daran zu glauben, dass die Sonntagspflicht, also der sonntägliche Besuch der Hl. Messe, notwendig sei für das Überleben der Katholiken. Seit einiger Zeit denken viele, dass sie selber darüber bestimmen könnten, was für ihren Glauben und ihre Kirchenzugehörigkeit wichtig sei und nicht nur in Bezug auf das Sonntagsgebot. Diese Anmassung, selber darüber zu bestimmen, was es heisst, katholisch zu sein, ist nichts anderes als zu leugnen, dass Gott die Mitte unseres Lebens ist.

Doch genau das ist die Bedeutung von „Reich Gottes“. Gott bestimmt und nicht wir. Warum? Weil wir uns bewusst werden, dass wir teilhaben an einem Lebenskonzept und Entscheidungen, die viel weiter gehen, als nur die banalen Fragen: Was soll ich anziehen? Welche Frisur oder welcher Bartschnitt passt am besten? Welches Auto soll ich kaufen? Soll ich den Bus nehmen, das Velo oder besser zu Fuss gehen? Wir sind in diese Welt gestellt für die grossen Dinge, für die besonderen Entscheidungen. Wir sind hier um mit Christus am Heil der Welt mitzuarbeiten. Genau dazu werden wir in der Firmung gesandt.

        „Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“

In der Röm. Kath. Kirche ist es üblich, das zwischen der Taufe des Kleinkindes und der Firmung durch den Bischof irgendwann nach Erreichen des Vernunftgebrauches einige Jahre vergehen. Einige sagen, dass dieses Auseinanderhalten der beiden Sakramente katechetisch begründet sei, dass also die als Kinder getauften später noch eine Möglichkeit hätten ein Sakrament bewusst zu erleben und auch das Gemeinschaftsleben der Kirche gestärkt werde. Aber auch die Praxis der Ostkirchen, welche die Firmung und sogar die Erstkommunion zusammen mit der Taufe auch bei Kleinkindern spenden entspricht voll und ganz unserer Theologie der Sakramentalen Eingliederung in die Kirche. 

Der eigentliche Grund der Röm. Kath. Praxis mit der Firmung durch den Bischof ist also nicht ein pädagogischer, sondern die Begegnung des Getauften mit der Hierarchie der Kirche. Es geht also um ein Hineinwachsen in die Kirche als Ganze. Zusätzlich bietet die Firmung auch die Möglichkeit, die von Eltern und Paten gemachten Taufversprechen persönlich zu erneuern und zusätzlich mit der Gabe des Geistes bestärkt zu werden, der uns zu Mitarbeitenden des Herrn für das Heil der Welt macht.

Vertrauen wir unsere Firmlinge dem Wirken des Hl. Geistes an und bitten wir, dass alle hier anwesenden ein Anwachsen der Gnade erfahren zur Ausbreitung des Reiches Gottes hier in Thun und in der ganzen Welt.

Gelobt sei Jesus Christus!

PROPERANTES ADVENTUM DIEI DEI



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