Friday, May 24, 2019

Taken Up into Christ's Temple




Firmungen in Basel Sankt Anton
6. Sonntag der Osterzeit – 26. Mai 2019

Apg 15,1-2.22-29
Offb 21,10-14.22-23
Joh 14,23-29

Gelobt sei Jesus Christus!

Die für diesen sechsten Sonntag der Osterzeit vorgesehenen Lesungen bieten uns die Möglichkeit, einmal einen andern, vielleicht nicht ganz üblichen Aspekt des Firmsakramentes zu betrachten.

Normalerweise sprechen wir bei der Firmung von der Bestärkung der Taufgnade. Wir werden mit dem Heiligen Geist bestärkt, damit wir besser als Christen leben können und besonders auch tugendhafter gegen den Bösen kämpfen können. Hierfür wird in der Katechese das Wort „Bestärkung“ verwendet, auf lateinsch „robur“ was auch „Eiche“ bedeutet oder „Stärke“. Mit andern Worten: Die Firmung macht uns stark und kräftig wie eine Eiche. Von daher können wir auch das lateinische Wort confirmatio für die Firmung verstehen: Bestärkung, Stärkung der in der Taufe verliehenen Gnade für den Kampf an der Seite Jesu.

Im Licht der Lesungen dieser heutigen Messe möchte ich auch von einem anderen, nicht weniger wichtigen Aspekt der Firmung sprechen: Besonders in der Osterzeit ist es angemessen, von der Firmung als dem Sakrament der Erleuchtung zu sprechen. Das Sakrament, das uns hilft, klarer und weiter zu sehen.

Ein Engel … „zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, wie sie von Gott her aus dem Himmel herabkam, erfüllt von der Herrlichkeit Gottes.“

Vielleicht gibt es heute nichts Wichtigeres zu lernen, als das: Wenn wir nicht jeden Augenblick mit und für Gott in Christus leben, dann leben wir überhaupt nicht. Ohne Jesus als Mitte in unserem Leben sind wir in der Finsternis. Auch wenn wir atmen und vorwärts gehen, gehen wir nur im Tal des Todes. Ohne Jesus als Anfang und Ende von allem was wir sind und tun, bleiben wir nur einen Schatten dessen, wozu wir durch Gottes Willen bestimmt sind. Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus liebt uns seit Ewigkeit her und wünscht sich nichts mehr, als uns bei sich zu haben in der Freude des Reiches seines Sohnes, des Retters der Welt.

 „Einen Tempel sah ich nicht in der Stadt. Denn der Herr, ihr Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung, ist ihr Tempel, er und das Lamm. Die Stadt braucht weder Sonne noch Mond, die ihr leuchten. Denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie und ihre Leuchte ist das Lamm.“

Die Apokalypse des Johannes, welches die Offenbarungen des Neuen Testamentes abschliesst, sagt uns, wie die Dinge jetzt schon sein müssen und wie sie in Ewigkeit sein werden. Es ist ein Buch voller Symbole, aber vor allem auch voller Hoffnung für unsere Zukunft.

Wenn aber wir die Zeitungen lesen oder die Menschen hören, die meinen, etwas von den wichtigen Dingen zu verstehen, dann bekommen wir ein Bild des christlichen Lebens, das sich sehr von dem unterscheidet, was in den Visionen des Johannes beschrieben wird. Viele Menschen heute halten den Glauben für etwas eher Nebensächliches und zwar ohne die Kraft das Leben zu bestimmen. Diese Leute entkräften eigentlich was es bedeutet Wiedergeboren in der Taufe und in der Firmung bestärkt zu sein. Durch den Heiligen Geist, den Parakleten, sind wir anders. Unser Leben ist ganz und gar erfüllt von der Gegenwart Gottes.

Oder auch ganz einfach gesagt: Wer nicht für Christus lebt, der lebt überhaupt nicht. Wer sein Leben nicht schon in dieser Welt auf Gott in Christus ausrichtet, der lebt vergebens, der lebt nur um zu sterben und begraben zu werden. Unser Leben hier auf Erden dauert nicht ewig, und daher gibt es uns eine Vorahnung von dem, was kommen wird und für ewig bleiben wird.

Ein Engel … „zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, wie sie von Gott her aus dem Himmel herabkam, erfüllt von der Herrlichkeit Gottes.“

Klar ist es, dass unser Leben in Christus unweigerlich ein Kampf sein muss. Es gab im Verlauf der Kirchengeschichte vielleicht noch nie so viele Märtyrer wie heute. Die heutige Gesellschaft ist wütend gegen uns Nachfolger Christi. In der sogenannt demokratischen Gesellschaft wird uns verboten, für das Leben der ungeborenen Kinder zu demonstrieren, z.B. Märsche für das Leben durchzuführen. Wir sind zusammen mit Jesus dem Hass einer Gesellschaft ausgesetzt, die sich nicht dem Leben zuwendet, sondern dem Tod, weil viele Menschen einfach Gott nicht lieben, sondern hassen.

 „Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen.“

Wir müssen mit offenen Augen leben, auch wenn das die Welt um uns nicht tut. Wir müssen für Gott in Christus leben. Ich werde heute das Sakrament der Firmung im Vertrauen darauf spenden, dass diese jungen Menschen bereit sind, den Heiligen Geist aufzunehmen und die Kraft empfangen werden, um an der Seite Jesu gegen das Böse zu kämpfen. Zugleich bin ich überzeugt, dass diese jungen Menschen mit offenen Augen durchs Leben gehen werden, offen für die Wirklichkeit, für das himmlische Jerusalem, welches vom Himmel herabsteigt. Genau dazu wurde der Kirche am Pfingsttag der Heilige Geist gesandt:

 „Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“

Beten wir für die Firmanden. Beten wir für uns selbst, die wir bereits gefirmt sind – auch wenn schon vor vielen Jahren. Der Heilige Geist mache aus uns lebendige Menschen, die voll Freude sind, d.h. reife und weise Männer und Frauen. Beten wir darum, dass uns der Heilige Geist durch die trostlosen Erscheinungen dieser Welt hindurch zum Leben in Fülle führt.

Ein Engel … „zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, wie sie von Gott her aus dem Himmel herabkam, erfüllt von der Herrlichkeit Gottes.“

Komm Heiliger Geist!
Gelobt sei Jesus Christus!



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