Saturday, September 26, 2020

Confirmation on the Dedication Feast of the Solothurn Cathedral

 


Firmung in St. Anton

(Weihefest der Kathedrale in Solothurn)

26. September 2020

1 Peter 2: 4-9

Matt. 16: 13-19

 

Gelobt sei Jesus Christus!

Heute wird nach dem liturgischen Kalender des Bistums Basel das Fest der Weihe der Kathedrale von Solothurn gefeiert. Mir scheint dies eine gute Fügung um am heutigen Tag zusammen über das Sakrament der Firmung, das heute diese Jugendlichen der Pfarrei St. Anton feiern, nachzudenken.

Wir haben in der Lesung aus dem 1. Petrusbrief gehört: “Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm, ein Volk, das sein besonderes Eigentum wurde, damit ihr die großen Taten dessen verkündet, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat.“

Die Bedeutung des Jahrestages der Weihe einer Kirche und ganz besonders der Kirche des Diözesanbischofs zeigt die Bedeutung, die wir als Volk Gottes haben und damit auch die Bedeutung unserer Firmung. Das Gebäude der Kirche, weist, wenn wir es richtig verstehen, äusserlich sichtbar auf das Geheimnis unserer mystischen Verbindung mit der Heiligsten Dreifaltigkeit hin. Als in und durch Christus erlöste Menschen sind wir sowohl als einzelne als auch als Gemeinschaft in geheimnisvoller Weise ins Geheimnis Gottes hineingenommen. Wir sind wirklich lebendige Steine im grossen Gebäude Gottes, welches Christus zum Eckstein hat. Die grosse Frage dabei ist: Was soll das Ganze? Wozu dient das?

Wir sind Teil dieses Gebäudes geworden durch die Taufe. Die meisten von uns haben die Taufe als Kleinkinder empfangen. Unsere Taufe war sehr wahrscheinlich eine Entscheidung, welche unsere Familie für uns getroffen hat. Wir wurden nicht deshalb getauft, weil wir es wollten, sondern, weil es unsere Eltern wollten. Am Tag, als wir mit Wasser auf den dreifaltigen Gott getauft wurden, sind wir durch den Heiligen Geist in das von Gott auserwählte Volk eingegliedert worden. Wir sind so Gottes Adoptivkinder geworden. Das stärkste Symbol für unsere neue Würde war das weisse Gewand, welches wir am Tag unserer Taufe getragen haben. Dieses Weisse Gewand ist Zeugnis dafür, dass wir in der Taufe reingewaschen wurden von der Erbsünde. Wir wurden aus dem Sündenzusammenhang der Welt herausgelöst und erfüllt mit der Gnade, welche uns in Christus rettet. Zusammen mit dem weissen Gewand haben damals unsere Eltern und Paten den Auftrag bekommen, unsere Unschuld zu schützen und uns zu helfen, die Gnade der Taufe anzunehmen und im göttlichen Leben zu wachsen, welches uns an jenem Tag erfüllt und verwandelt hat.

Seit dem Tag unserer Taufe sind nun schon Jahre vergangen und wir sind uns selber dieser Würde bewusst geworden. Würde? JA! In der Taufe sind wir vor Gott wertvoll geworden. Wir haben eine bedeutende Rolle zu spielen für die Rettung der Welt. „…damit ihr die großen Taten dessen verkündet, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat.“ Und heute kommt uns das Sakrament der Firmung zu Hilfe, um unsere Berufung als Getaufte zu klären und zu stärken. Dank der Firmung können wir uns besser verstehen als Zeugen der grossen Taten welche Gott durch Christus in dieser Welt wirkt. Der Sinn unseres Glaubens liegt darin, Zeugnis zu geben für Christus. So wie es der Heilige Petrus getan hat, so wie es alle Apostel der Ur-Kirche getan haben. So wie es die Heiligen aller Zeiten getan haben.

“Simon Petrus antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes! Jesus antwortete und sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel.“

Manchmal scheint es mir, dass selbst kirchliche Würdenträger nicht verstehen, was es bedeutet, wenn die Heilige Schrift erklärt, warum der Sohn Gottes, Jesus Christus, den Heiligen Petrus gepriesen hat für sein Messias-Bekenntnis. Petrus bekannte Jesus als den Sohn des lebendigen Gottes. Das und nur das ist der Vorrang und die Bedeutung des Petrus. Und dieses Bekenntnis muss auch unser Bekenntnis werden. Dabei ist es wichtig, dass wir uns bewusst sind, dass dieses Bekenntnis eine Entscheidung ist, die schwerwiegende Folgen für unser Leben hat. Es ist nicht so, dass es Alternativen zu dieser Entscheidung gäbe und auch nicht so, dass diese Entscheidung eine bedeutungslose wäre. Wenn wir Christus nicht zum Eckstein unseres Lebens wählen würden, dann wären wir verloren.

        “Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten Stein, einen Eckstein, den ich in Ehren halte; wer an ihn glaubt, der geht nicht zugrunde. Euch, die ihr glaubt, gilt diese Ehre. Für jene aber, die nicht glauben, ist dieser Stein, den die Bauleute verworfen haben, zum Eckstein geworden, zum Stein, an den man anstößt, und zum Felsen, an dem man zu Fall kommt.“

Wenn du einmal begriffen hast, dass deine Würde und deine Aufgabe in dieser Welt darin bestehen, für Christus Zeugnis abzulegen, dann verliert alles andere auf einmal an Bedeutung und Kraft. Es ist nichts wichtiger für eine Mutter oder für einen Vater als die Kinder zum Bewusstsein zu führen, dass Gott in ihrem Leben gegenwärtig und wirksam ist. Das heisst: Die Aufgabe der Eltern aber auch der Paten ist die, für die nächste Generation Zeugen zu sein für die unendlich grosse Liebe, die Gott für jeden von uns hat. Wenn Du einmal begriffen hast, dass es deine Aufgabe hier auf der Erde ist, für Christus Zeugnis zu geben, dann kannst du die Freude entdecken, welche darin besteht, Tag für Tag für ihn zu leben. Du brauchst weder Reichtum noch Armut, aber wirst alles Notwendige bekommen, so dass in deinem Leben noch Platz bleibt für die andern und besonders auch für Gott, deinen Schöpfer und Erlöser. Ansehen und materieller Reichtum sind unwichtig. Es kommt nur darauf an, dass wir uns als Gottes geliebte Kinder erkennen, welche zum ewigen Leben in der Freude bei und mit Gott bestimmt sind.  

Als ich vor ein paar Tagen diese Firmlinge kennengelernt habe, als sie mich in Bern in der Nuntiatur besucht haben, da habe ich eine Gruppe junger Menschen kennengelernt, auf die ihre Eltern wirklich stolz sein dürfen. Wenn wir von der Güte der Person und vom Anstand der Menschen ausgehen, dann dürfen wir uns sehr viel erhoffen von diesen jungen Menschen. Aber die im Menschen angelegte Grösse kann sich nur verwirklichen in der lebendigen Beziehung zu Jesus Christus. Der Mensch verwirklicht sich nur dann, wenn er in Beziehung steht zu Christus, der in seiner Kirche lebt. Es ist dieses Bekenntnis unseres Glaubens, welches uns Halt gibt in dieser Welt und welches uns hinüberträgt in die kommende Welt.

„Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.“

Die Kirche, das sind wir, eine wirkliche Festung gegen den Bösen. Beten wir für unsere Firmlinge um die Gnade dieses Sakramentes, damit sie im Kampf gegen Satan immer stark sein werden mit Christus und in der Gnade des Heiligen Geistes – bereit für sein ewiges Reich.

Gelobt sei Jesus Christus!


PROPERANTES ADVENTUM DIEI DEI


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