Dreifaltigkeit Sonntag, Messe und Firmung
Obbürgen, 27.
Mai 2018
Dt 4:32-34,
39-40
Röm 8:14-17
Mt 28:16-20
Gelobt sei
Jesus Christus!
„Forsche doch einmal in
früheren Zeiten nach, die vor dir gewesen sind, seit dem Tag, als Gott den
Menschen auf der Erde schuf; forsche nach vom einen Ende des Himmels bis zum
andern Ende: Hat sich je etwas so Großes ereignet wie dieses und hat man je
solche Worte gehört?“
Um
ein wenig über Gott selber nachzudenken und darüber wie Gott für uns ist, haben
wir heute am Dreifaltigkeitssonntag das Glück das Sakrament der Firmung zu
feiern. Das Fest selbst bietet allen Getauften in der Kirche die Möglichkeit,
über das grosse Geheimnis unseres Lebens im einen und dreifaltigen Gott nachzudenken.
Einmal von Blitz und Donner abgesehen, offenbart sich Gott unendlich gross und
vollkommen in sich selbst. Er hat uns geschaffen, um ihn zu kennen, um ihn zu
lieben und ihm in diesem Leben zu dienen und so in der Ewigkeit die Freude zu
erfahren, mit ihm zusammen zu sein. Durch das Nachdenken über die Heiligste
Dreifaltigkeit in der Feier der Gabe des Heiligen Geistes im Sakrament der
Firmung werden wir alle bestärkt: durch die Erinnerung an unsere eigene Firmung,
in der der Heilige Geist uns damals schon Kraft gegeben hat, um aus Gott zu
leben. Und für unsere Firmlinge, die heute im Sakrament die Gabe des Heiligen
Geistes empfangen werden, damit sie die Kraft erhalten ihre Taufe besser zu
leben.
Woher kommt diese Kraft? Was für eine
Stärke ist das? Die Kraft, die auf dem Berg Sinai vorweggenommen wurde, ist
jene von Gott selbst, die in Christus am Kreuz des Kalvarienberges offenbart
wurde. Gott hat uns erschaffen und erhält uns am Leben. Er rettet uns von
unseren Sünden, um ewig in Freude mit ihm zusammen zu sein. Die Stärke, über die
wir sprechen, ist Gott, der uns das Leben schenkt, damit wir ihn ehren. Gott,
Vater, Sohn und Heiliger Geist, gibt uns das Leben und die Kraft, Zeugnis zu
geben für seine grosse Liebe zu uns, vor allem in der Gemeinschaft der
Gläubigen. Auch jenseits der Sicherheit unserer Glaubensgemeinschaft gibt er
uns die Kraft, damit wir in der Welt jenen Zeugnis geben, die den einzigen
lebendigen und wahren Gott noch nicht kennen.
“Darum
geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf
den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie,
alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch
alle Tage bis zum Ende der Welt.“
Die Firmung hilft uns, damit wir uns an
den Grund erinnern, warum wir auf dieser Erde sind. Wir sind hier, um andere, gemeinsam
mit uns selbst, zu überzeugen, in allem als Jünger Jesu zu leben und seinen
Geboten zu gehorchen. Unsere Mission in dieser Welt besteht darin, im Namen
Gottes und mit seiner Kraft zu kämpfen, um alles und jeden zu Ihm, der Quelle
des Lebens und des höchsten Gutes, zurückzubringen.
“Heute sollst du erkennen
und dir zu Herzen nehmen: (der Herr) ist der Gott im Himmel droben und auf der
Erde unten, keiner sonst.“
Es
mag sein, dass diese Art von Sprache für den einen oder anderen hier ein
bisschen seltsam, fast fundamentalistisch klingt. Vielleicht erklärt dies,
warum einige von uns, die ihr Leben im Gebet und in der Aufmerksamkeit für
Gott, der in Christus offenbart wurde, vernachlässigt haben, das Vokabular
verloren haben, um über unser Glaubensleben sprechen zu können, wie wir es
sollten. Wir haben Jesus nicht als
Bezugspunkt für unser Leben und so dominiert in unserer Art uns auszudrücken,
ein gewisser Relativismus. Ja, leider dominiert das weltliche Vokabular des
Konsumdenkens und verwirrt uns bei unserem Versuch, die richtigen Worte zu
finden, um uns an den richtigen Ort im Universum zu stellen, der sich auf Gott
konzentrieren muss. Wir sind verweltlicht.
Am
Fest der Allerheiligsten Dreifaltigkeit und in der Gabe der Kraft Gottes, die
durch die Ausgiessung des Heiligen Geistes zu uns kommt, können wir dazu
ermutigt werden, eine Ausdrucksweise zu finden, die sich auf Christus
konzentriert, um nicht nur unsere Würde in Christus, sondern auch unsere
Ermächtigung für das Heil der Welt bewusst leben zu können.
Im letzten Punkt der Regel des hl.
Benedikt erklärt dieser, warum die einfachen und demütigen Ratschläge, damit
man als guter Mönch lebt, die grundlegendsten sind. Der heilige Benedikt
besteht auf dem Gehorsam gegenüber Prinzipien, die eine praktische und
elementare Lebensweise darstellen. Ihm zufolge ist es notwendig, damit zu
beginnen, einfach zu leben, um die Erfüllung zu erreichen, das heisst, die
Vollkommenheit in Gott. Denn so schreibt er in der Regel: „7. Wir aber sind träge, leben schlecht, sind nachlässig und müssen
deshalb vor Scham erröten. 8. Wenn du also zum himmlischen Vaterland eilst, wer
immer du bist, nimm diese einfache Regel als Anfang und erfülle sie mit der
Hilfe Christi.“
Was
bedeuten diese einfachen Regeln für uns, die wir keine Mönche sind, um die grosse
Gabe des Heiligen Geistes, die wir im Sakrament der Firmung empfangen haben, fruchtbar
werden zu lassen? Wie können wir die Welt überwinden und vollständig im einen
und dreifaltigen Gott, jetzt und für immer leben? Wir müssen das Leben, das uns
die Gebote zeigen, regelrecht umarmen: Vor allem das grosse Gebot der Liebe zu
Gott und dem Nächsten, aber auch die Zehn Gebote und die Gebote der Kirche. Um
nur eines dieser Gebote zu erwähnen: Es muss uns zur Regel werden, die Messe am
Sonntag nie zu verpassen. Wir müssen durch das Gebet mit Gott leben und ihm unser
Leben anvertrauen, in der Gemeinschaft mit Maria, der Mutter Gottes, mit
unserem Schutzengel, mit unserem Namenspatron und bewusst in der Gemeinschaft
der Heiligen leben. Ein Christ muss jeden Tag die Zeit prägen, indem er vor den
Mahlzeiten betet, bevor er einschläft und sobald er aus dem Bett kommt. Diese sind
die einfachen Regeln für uns!
Die Sakramente sind im Glaubensleben
verwurzelt. Ich möchte heute unseren Firmlingen und allen, die zu ihrer
Vorbereitung beigetragen haben, und allen, die zu dieser Glaubensgemeinschaft
gehören, ein Leben wünschen, das sich auf Gott in Christus konzentriert. Ich
hoffe auf eure erneute Verpflichtung, dieses Geschenk des Geistes zu leben,
indem ihr das Leben hier auf der Erde in das Leben der Allerheiligsten
Dreifaltigkeit einfügt.
Gelobt sei
Jesus Christus!
PROPERANTES ADVENTUM DIEI DEI
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