Tuesday, September 12, 2017

Entrustment through Appeal to the Name of Mary

Heilige Messe Mariä Namen
12. September 2017 - St. Pelagiberg

Sir 24, 23-31
Lk 1, 26-38

«Ich bin die Mutter der schönen Liebe und der Gottesfurcht, der Erkenntnis und der heiligen Hoffnung. In mir ist alle Gnade des Weges und der Wahrheit, in mir alle Hoffnung des Lebens und der Tugend.»

Mariä Namen – Ein Fest, das ich erst als Erwachsener kennengelernt habe, als ich damals in Wien war, und das wegen 1683. Wenn ich an die Schlacht bei Wien im Jahre 1683 denke, als die türkischen Eroberer vor den Toren Wiens besiegt wurden, dann frage ich mich, ob wir nicht auch heute einen Helden wie Jan Sobieski brauchen würden. Brauchen wir nicht einen grossen Kämpfer, der uns mit der Unterstützung der Gottesmutter hilft, aus unserer Mitte die Mächte und Gewalten zu entfernen, welche unseren christlichen Glauben bedrohen? Sollten wir nicht um eine solche Gnade bitten? Ich antworte Ja, es braucht auch heute einen Helden, ein Werkzeug Gottes, um den Feind, der die katholische Kirche zerstören will, von unserer Türe wegzujagen.

Beim Gebet während meinen Betrachtungen denke ich oft an den Heiligen Namen Jesu, der mich immer angezogen und inspiriert hat. Und ganz ähnlich finde ich Trost und Bereicherung beim Betrachten des Namens der Mutter Gottes. Die Namen von beiden sind ausserordentlich bedeutungsvoll! Mit einer inneren Notwendigkeit berühren die Namen des Erlösers und derjenige Marias, der Königin der Engel, die Herzen der Glaubenden. Wenn wir zu den heiligen Namen Zuflucht nehmen, werden wir nie die Hoffnung verlieren. Ich glaube, dass eine herzliche Verehrung der heiligen Namen von Jesus und Maria für uns alle unabdingbar ist.

Mariä Namen: Das Fest, das auf den heutigen Tag fällt, bekommt seine hauptsächliche Bedeutung vor allem im Zusammenhang mit dem Fest der Geburt Marias, welches wir am 8. September gefeiert haben. Für den Westen und besonders auch für die Stadt Wien liegt der Akzent aber bei der Erinnerung an die Schlacht am 12. September 1683, als die polnischen Truppen unter dem Kommando von Jan Sobieski die Türken besiegten, welche nicht nur vor den Toren Wiens waren, sondern drohend eigentlich vor den Toren des christlichen Abendlandes standen.

Es ist nicht meine Absicht heute von der Flüchtlingspolitik zu reden, sondern ganz generell von der Bedrohung, die heute durch die Macht des Bösen auf uns zukommt. Ich möchte damit nichts anderes sagen, als dass es auch für uns heute dringend ist, den Namen Marias um Fürbitte anzurufen. Möge die Mutter ihren Sohn um Hilfe für die katholische Kirche bitten. Ich sage das nicht nur, weil unser Glaube stark von aussen bedrängt ist (was man sicher auch deutlich sagen muss), ich sage es auch, weil die Kirche von innen her bedroht ist, vom Teufel und zwar durch die Lauheit unter uns und durch das Übel.

Sicher kann man sich fragen, ob die Empfindungen unserer modernen Welt den Wunsch nach einem starken Helden, nach einem mächtigen Kämpfer in der Schlacht, überhaupt zulassen. Da lohnt es sich, die geschichtlichen Beispiele für ein solches Eingreifen zu betrachten: z.B. die Seeschlacht von Lepanto oder die Belagerung Wiens mit ihrem Bezug zum Namen Marias.  

In allen Jahrhunderten gibt es Beispiele, wo unsere himmlische Mutter Maria der Kirche zu Hilfe gekommen ist. Nicht selten war das auf kriegerische Weise geschehen. Offensichtlich hat sie nun aber eher eine Vorliebe für die kleinen Helden und Heldinnen gezeigt: Die Heilige Bernadette von Lourdes und vor 100 Jahren die Hirtenkinder von Fatima. Vielleicht tönt das Kriegsvokabular in unserem geschichtlichen und kulturellen Umfeld etwas fremd. Aber vielleicht ist das Bild einer militärischen Bedrohung durch einen Feind, der in unserer Nähe lagert, für die Kirche unserer Tage gar nicht so unpassend.

«Ich bin die Mutter der schönen Liebe und der Gottesfurcht, der Erkenntnis und der heiligen Hoffnung. In mir ist alle Gnade des Weges und der Wahrheit, in mir alle Hoffnung des Lebens und der Tugend.»

Ich glaube, letztendlich ist es besser, dass wir die Entscheidung darüber, wie die Mutter Gottes die Bitten ihres im Glauben bedrohten Volkes erhört, ihr selber überlassen! Wichtig ist, dass wir nicht nachlassen mit den Bitten an den Namen Marias. Sie ist uns als Mutter der Kirche Zuflucht und Hort. Es ist wichtig, dass wir uns wie Söhne und Töchter verhalten, wie Menschen, die sich der Mutter der schönen Liebe und der Gottesfurcht, der Erkenntnis und der heiligen Hoffnung geweiht haben.

Wir wissen es aus der Geschichte – Wien und zusammen mit dieser grossen Stadt der ganze christliche Westen wurden damals vor der Vernichtung des christlichen Glaubens gerettet. Dies trotz der Passivität und Bosheit der Stadt und ihrer Bewohner. Doch wenn der König von Polen nicht rechtzeitig angekommen wäre, um die Türken in die Flucht zu schlagen, so hätte die Stadt kapitulieren müssen. In Anbetracht der Bedrohungen des Glaubens, denen wir heute gegenüberstehen, frage ich mich schon, weshalb wir eine solche Zurückhaltung, ein solches Misstrauen dem Glauben gegenüber haben. Warum schätzen wir so wenig den unbezahlbaren Schatz der Kirche Christi und die Vertrautheit mit dem Herrn, unserem Erlöser? Kehren wir zurück zur Idee der Zuneigung, die wir zum Namen Marias haben müssen. Das heutige Evangelium ruft uns mit grosser Eindringlichkeit die Namen des Erzengels Gabriel, Marias, des heiligen Josef, von Elisabeth und von Jesus selbst in Erinnerung. Und so müsste es sein. Diese Namen und Personen müssten uns ganz vertraut sein.

Die Schwäche und Hoffnungslosigkeit des damaligen Wien waren in Tat und Wahrheit eine Schwäche im Glauben an den rettenden Gott. Ich bin mir nicht sicher, ob die Wiener der damaligen Zeit zu einem Gebetssturm angesetzt haben, wie es für gute Katholiken angemessen gewesen wäre. Für mich ist genau das das Drama unserer Zeit und unsere Gefahr: Immer wieder begegnen wir heute einem ähnlichen oder noch schlimmeren Unglauben als damals im Jahre 1683. Maria hat Wien und das Abendland überrascht und durch Sobieski gerettet. Die Lage des Abendlandes heute bereitet nicht weniger Sorge. Die Zurückhaltung seitens vieler Erwachsener ist zu beobachten. Es kommt nicht selten vor, dass die Kinder und Jugendlichen nicht einmal von den Namen Jesu und Marias gehört haben. Und das alles mit dem Feind vor unserer Türe.

Ich möchte nicht zu pessimistisch sein und auch nicht zu lange werden. Mit Zuversicht Jesus und Maria namentlich anzurufen, sollte unsere Tage bestimmen. Es tut uns gut am 12. September, an die Freude zu erinnern, die uns der Name Marias schenkt und an unsere Pflicht, die Freude und die Kraft, die dem Namen der Mutter Gottes entspringen mit allen zu teilen, besonders mit den Kleinen. Lassen wir nie nach, besonders die jungen Eltern zu ermutigen, ihre Kinder mit den heiligen Namen von Jesus und Maria vertraut zu machen.

«Ich bin die Mutter der schönen Liebe und der Gottesfurcht, der Erkenntnis und der heiligen Hoffnung. In mir ist alle Gnade des Weges und der Wahrheit, in mir alle Hoffnung des Lebens und der Tugend.»

Gelobt sei Jesus Christus!


„O Maria, ohne Sünde empfangen, bitte für uns, die wir unsere Zuflucht zu dir nehmen!“




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